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Wirtschaft kommt nicht in Schwung

Wirtschaft kommt nicht in Schwung

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Dr. Udo Raab

Dr. Udo Raab

Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383
Janine Blacha

Janine Blacha

Fachbetreuerin Referat Regionale Wirtschafts- und Verkehrspolitik, Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1375

Kernergebnisse

Konjunktur kommt nicht in Schwung – Dienstleistungen zufrieden und zuversichtlich, aber mangelnde Perspektiven bei angespannter Lage in Industrie und Handel.

  • Geschäftslage: Weniger Aufträge und höhere Kosten in Industrie und Bau, sinkende Umsätze im Handel, aber wachsende Erlöse in der Dienstleistung
  • Geschäftserwartungen: Weiter nach unten – Zuversicht nur in der Dienstleistung
  • Investitionsklima: Schwache Erwartungen und Zinsanstieg bremsen Investitionen
  • Beschäftigung: Zurückhaltung wegen Kostendruck und schwacher Auftragslage, positive Impulse nur aus Großhandel und unternehmensnahen Dienstleistungen, Fachkräftemangel weniger im Fokus
  • Vermehrte Sorgen über Wirtschaftspolitik und gewachsene Kosten, Inlandsnachfrage bleibt Risiko für die Erholung – Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland und Europa müssen jetzt die Weichen konsequent in Richtung Wachstum umstellen!

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Konjunktur kommt nicht in Schwung

Die mittelfränkische Wirtschaft kommt auch zum Jahresbeginn nicht in Schwung: Die Stimmung in der Industrie hat sich weiter abgekühlt. Die Betriebe in Handel, verbrauchernahen Dienstleistungen und Bauwirtschaft melden bei der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage ebenfalls keine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Nur die unternehmensnahen Dienstleistungen verzeichnen gute Geschäfte und sind für die nächsten Monate optimistisch.

„Die Stagflation hat die Wirtschaft noch immer fest im Griff“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann. „Den Unternehmen machen die Kostensteigerungen und die Nachfragerückgänge weiterhin Sorgen. Sie sehen keine Anzeichen dafür, dass es in den nächsten Monaten zu einem stabilen Aufschwung kommen könnte.“

Lage und Erwartungen der Mittelfränkischen Wirtschaft 2016-2024

Der IHK-Konjunkturklimaindex tritt deshalb auf der Stelle: Zum Jahresbeginn 2024 erreicht er einen Wert von 95,8 Punkten (minus 0,3 Punkte im Vergleich zum Herbst). Der Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Industriebetriebe bei der IHK-Konjunkturumfrage weitgehend negativ äußerten und von schwachen Auftragseingängen im Exportgeschäft berichteten. Das trifft Mittelfranken mit seiner exportorientierten Industrie besonders stark.

IHK-Konjunkturklimaindex 2016 - 2024

Stimmung in den einzelnen Wirtschaftszweigen

Die aktuelle Geschäftslage wird von den Betrieben etwas besser beurteilt als im vergangenen Herbst, am besten von den Betrieben der unternehmensnahen und personenbezogenen Dienstleistungen. Unzufriedenheit herrscht dagegen in Industrie und Handel. Die Perspektiven für die kommenden Monate werden von den mittelfränkischen Betrieben mit Skepsis betrachtet, besonders pessimistisch sind Bauwirtschaft und Handel. Und auch in der Industrie haben sich die Aussichten verdunkelt. Nur die Dienstleistungsbetriebe sehen unter dem Strich zuversichtlich in das erste Halbjahr. Dieses Stimmungsbild schlägt sich unmittelbar in der Personalplanung der Betriebe nieder: Neue Jobs entstehen vor allem in den unternehmensnahen Dienstleistungen, während die Betriebe in Industrie, Bauwirtschaft und Handel kaum Neueinstellungen planen. Gleiches gilt für die Investitionspläne: Vor allem die Industriebetriebe halten sich zurück, ein Drittel von ihnen will die Investitionen sogar verringern oder ganz einstellen.

Die mittelfränkischen Betriebe nennen vor allem diese wirtschaftlichen Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Zwei Drittel von ihnen äußern Sorge über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die sie als Gefahr für den Wirtschaftsstandort sehen. Das ist bemerkenswert, weil dieser Aspekt nun einen neuen Rekordwert in der IHK-Umfrage erreicht hat. Begründet werden die Klagen u. a. mit hohen Bürokratielasten und -kosten, zunehmenden Hemmnissen im internationalen Handel sowie Unklarheit über staatliche Regelungen und Förderprogramme (z. B. Heizungsgesetz, Elektromobilität).

Mehr als die Hälfte der Betriebe klagt weiterhin über zu hohe Energie- und Rohstoffpreise, wenngleich hier der Preisdruck im letzten Jahr nachgelassen hat. Auch die gesunkene Inlandsnachfrage und die gestiegenen Arbeitskosten werden als Risiken für die Betriebe und den Standort genannt. Ein weiterer Hemmschuh sind die Zinsen, die wegen der Bekämpfung der Inflation hoch bleiben. Sie dämpfen die Kauflaune der Verbraucher und die Investitionen der Betriebe. Speziell der Handel und die Bauwirtschaft haben aber immerhin die Hoffnung, dass die Haushalte in den nächsten Monaten wieder etwas mehr ausgeben, weil sie durch hohe Tarifabschlüsse mehr Geld zur Verfügung haben.

„Wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als potenzielles Wachstumshemmnis einen neuen Rekordwert erreichen, dann zeigt das den dringenden Handlungsbedarf der Politik“, so IHK-Präsident Zitzmann. „Diese Verunsicherung muss enden und die Betriebe müssen klar erkennen können, dass die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland und Europa die Weichen konsequent in Richtung Wachstum umstellen. Dann werden auch die Unternehmen ihre Investitions- und Beschäftigungsbremsen lösen.“

BIHK: Zurück im Stimmungstief – Bayerische Wirtschaft auf Talfahrt

Für die bayerische Wirtschaft rückt ein Aufschwung in weite Ferne. Die Aussichten der Unternehmen sind über alle Branchen hinweg pessimistisch. Auch ihre Lage beurteilen die Firmen so schlecht wie seit Ende der Corona-Pandemie nicht mehr. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Frühjahr schrumpft der BIHK-Konjunkturindex um 13 Zähler auf 100 Punkte und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) unter 3.700 Unternehmen.​​​​​

DIHK: Verunsicherung trübt die Stimmung der Unternehmen – Neuer DIHK-Risiko-Indikator zeigt zunehmende Unsicherheiten

Mehr als die Hälfte der Unternehmen stuft die Wirtschafts- und Standortpolitik in Deutschland aktuell als Problem für die eigene Entwicklung ein. "51 Prozent sehen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko. Besonders alarmierend ist, dass wir diesen Wert erstmals auch in der Industrie gemessen haben", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben bei der Vorstellung der DIHK-Konjunkturumfrage, die auf den Rückmeldungen von 24.000 Unternehmen aus nahezu allen Branchen und Regionen basiert. Danach rechnen nur 13 Prozent der Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, mehr als ein Drittel (35 Prozent) gehen von einer Verschlechterung aus.

Nach wie vor hohe Energie- und Stromkosten, der anhaltende Fachkräftemangel, steigende Arbeitskosten, schwankende Nachfrage, geopolitische Spannungen gepaart mit unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bremsen die Betriebe immer mehr aus. Das spiegelt sich auch im DIHK-Risiko-Indikator wider. Er misst, wie viele Geschäftsrisiken die Unternehmen in der DIHK-Konjunkturumfrage angeben. 

 
 
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