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Simone Brunner

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Der Wert eines Unternehmens kann nicht additiv aus seinen einzelnen Teilen, sondern nur als einheitliches Ganzes und somit als Gesamtwert bestimmt werden. Ziel der Unternehmensbewertung ist die Ermittlung potenzieller Preise. Dabei sind die Erfolgspotentiale des bestehenden Unternehmens und alle darauf einwirkenden Einflüsse zu berücksichtigen. 

Der ermittelte Wert kann Ihnen lediglich eine Orientierung für die Vertragsverhandlung bieten. Übergeber und Nachfolger müssen sich im Rahmen der Unternehmensnachfolge auf einen Preis einigen.

Unser Merkblatt verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Verfahren zur Bewertung von kleineren und mittelgroßen Unternehmen. Das sind

  • die Substanzwertmethode
    Der traditionelle Substanzwert bezeichnet den Betrag, den ein Käufer für die Errichtung einer „Kopie“ des Unternehmens aufwenden müsste. Die Substanzwertmethode betrachtet die Wiederbeschaffung, die Variante Liquidationswertmethode die Zerschlagung und sofortige Liquidierung eines Unternehmens.

    Teilreproduktionswert: Im ersten Schritt werden die Positionen des betriebsnotwendigen Vermögens (z. B. Warenbestand, Fuhrpark, Maschinen) einzeln und entsprechend ihrer Wiederbeschaffungskosten bewertet. Von dem so ermittelten Wert sind die zu übernehmenden Schulden abzuziehen. Ergebnis ist der sogenannte Teilreproduktionswert.

    Vollreproduktionswert: Die Inventarliste enthält weder die immateriellen Wirtschaftsgüter (z. B. selbstgeschaffene Patente und Software) noch den Firmenwert (z. B. Kundenstamm, Lieferbeziehungen, Standort, Know-How der Mitarbeiter). Im zweiten Schritt ist daher zu überlegen, welche Aufwendungen erforderlich sind, um die entsprechenden immateriellen Wirtschaftsgüter und den Firmenwert zu rekonstruieren. Hierbei ist man auf Schätzungen angewiesen. Werden zum bereits ermittelten Teilreproduktionswert die immateriellen Werte hinzugerechnet, ergibt sich der Vollreproduktionswert.

    Liquidationswert: Bei dieser Variante des Substanzwertverfahrens werden die Vermögensgegenstände laut Inventarliste nicht mit den Wiederbeschaffungskosten sondern mit den am Markt erzielbaren – teilweise deutlich niedrigeren – Verkaufspreisen bewertet. Es wird der Wert ermittelt, der bei der Zerschlagung des Unternehmens erzielt werden kann. Der Liquidationswert markiert damit die Wertuntergrenze.
  • die Multiplikatorenmethode
    Die Multiplikatormethode hat als Bezugsgröße den Umsatz oder das operative Betriebsergebnis (EBIT - Gewinn vor Zinsen und Ertragssteuern). Kalkulatorische Kosten (insbesondere der kalkulatorische Unternehmerlohn) sind zu berücksichtigen.

    Bei beiden Varianten wird der Durchschnitt des Umsatzes bzw. des Gewinns aus insgesamt sechs Geschäftsjahren gebildet: Aus den letzten beiden Geschäftsjahren und aus dem prognostizierten Wert des aktuellen Geschäftsjahres sowie der folgenden drei Jahre. Das Ergebnis, der sogenannte nachhaltige Umsatz bzw. der nachhaltige Gewinn, wird dann mit einem Faktor der entsprechenden Branche multipliziert.

    Beispielsweise veröffentlicht die "Deutsche Unternehmensbörse" (DUB) Multiples für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von 16 Branchen.
  • die Ertragswertmethode
    Zunehmend in der Praxis durchgesetzt, haben sich die Ermittlung der nachhaltig erzielbaren Erträge nach dem Ertragswertverfahren. Der Wert des Unternehmens wird bei diesem Verfahren daran bemessen, was ein Käufer in Zukunft mit dem Unternehmen verdienen kann.

    Für eine Aussage zur Finanzierbarkeit ist eine alleinige Unternehmensbewertung – und sei sie noch so valide erstellt – nicht ausreichend. In der Realität werden Unternehmensverkäufe in aller Regel in hohem Umfang fremdfinanziert. Aus den Ertragsplanungen der nächsten Jahre müssen daher die jeweiligen ausschüttbaren Erträge errechnet und dem notwendigen Kapitaldienst des Übernehmers für jedes Jahr gegenüber gestellt werden.

    Oftmals sind Verkäufer jedoch auch bereit, für den richtigen Nachfolger oder die richtige Nachfolgerin einen Abschlag auf den Kaufpreis hinzunehmen, um den Verkauf überhaupt zu realisieren. Dieser emotionale Discount wird zum Beispiel beeinflusst durch die persönliche Nähe zum potenziellen Übernehmer, aber auch durch den Wunsch des Übergebers, den Mitarbeitern des Betriebes den Arbeitsplatz zu sichern oder den Namen des Unternehmens zu erhalten.

    Eine valide Kaufpreisabschätzung sollte diese drei Elemente – den objektivierten Wert, die Kapitaldienstfähigkeit eines Erwerbers sowie die Gründe für einen möglichen emotionalen Discount - berücksichtigen.

    Hierfür ist am EMF-Institut der HWR Berlin mit dem KMUrechner ein an der Praxis orientiertes wissenschaftliches Tool entwickelt worden. Der KMUrechner unterstützt bei der Berechnung eines individuellen Unternehmenswertes. Er ist frei zugänglich und vollständig kostenfrei. Es werden keine persönlichen Daten abgefragt, alle Eingaben sind anonym. Schon mit wenigen Angaben bekommt der User ein Ergebnis. Je detaillierter die Eingaben, desto genauer wird der Wert berechnet. Der KMUrechner verdeutlicht auch den Unterschied zwischen Wert und Preis und berechnet die Finanzierbarkeit eines Kaufpreises.

    Ermitteln Sie hier Ihren Unternehmenswert

 

Die Industrie- und Handelskammern führt keine Unternehmensbewertungen durch. Es besteht aber die Möglichkeit, dass wir Ihnen einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen benennen.

 
 
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