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Wirtschaftlicher Aufbruch am Bosporus

„Die türkische Wirtschaft durchläuft eine faszinierende Entwicklung.“ Dies erklärte Nikolaus Bemberg von der Deutsch-Türkischen IHK in Istanbul beim „Türkei-Workshop“ der IHK. Das Land mit seinen rund 73 Mio. Einwohnern war vor wenigen Jahrzehnten fast vollständig von der Landwirtschaft geprägt und ist mit einer differenzierten Wirtschaftsstruktur aus der Krise des Jahres 2001 hervorgegangen.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf soll sich von heute bis zum Jahr 2013 auf über 10 000 Dollar verdoppeln. In der sich wandelnden Wirtschaft gelten die Wasser- und Energieversorgung als Wachstumsfelder, die Baubranche boomt, Handel wie Automobilzulieferbetriebe expandieren. In wenigen Jahren werde sich die Türkei vom Beschaffungsmarkt zum Absatzmarkt entwickeln, war eine der zentralen Thesen beim Workshop.

Kostenvorteile führten die Erlanger defacto-Gruppe nach Istanbul, worüber Geschäftsführer Gerald Schreiber berichtete. „Durch die Aufnahme des günstigeren Standortes wachsen wir in Erlangen schneller und sicherer als früher“, war ein Fazit seines Türkei-Engagement. Zu denken gebe Schreiber aber die enorme Preisdynamik, die in einigen Jahren den Standort mit seinen bisherigen Vorteilen beeinträchtigen könnte.

Die hohe Rechtssicherheit bei Türkei-Geschäften betonte Rechtsanwalt Cüneyt Gencer aus Nürnberg. So sei das türkische Zivilgesetzbuch an das schweizerische angelehnt, das Strafgesetzbuch an das italienische und das Handelsgesetzbuch an das deutsche. Seit 2003 seien Firmengründungen in der Türkei auch weitgehend nicht mehr genehmigungspflichtig. Tipps für einen nachhaltigen Markteinstieg in das Türkei-Geschäft von Thomas Emmerling, interSME Nürnberg, sowie die Zahlungsabsicherung von Liefergeschäften in die Türkei, vorgestellt von Leonhard Guntz von der HypoVereinsbank Nürnberg, rundeten den Workshop ab.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2008, Seite 20

 
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