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Riegelein

Ist schon wieder Weihnachten?

Während man in Bayern endlich die Sommerferien genießt, herrscht vor den Toren Nürnbergs in Cadolzburg bereits Weihnachtsstimmung. Denn im August und September läuft beim Familienunternehmen Hans Riegelein & Sohn GmbH & Co. KG die Produktion von Schoko-Nikoläusen und anderen Weihnachtsartikeln auf Hochtouren, damit dann ab Mitte Oktober der Handel beliefert werden kann.

"Sehr gut kommt unser Schoko-Nikolaus mit Bischofsstab und Mitra an, er ist ein bewusstes Kontrastprogramm zu der doch mehr amerikanisch beeinflussten Figur des Weihnachtsmannes, den wir natürlich auch im Sortiment führen", so Peter Riegelein (49), der Geschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens. Er hat beobachtet, dass die Verbraucher wieder bewusster schenken und mehr Wert auf die Tradition legen. Weitere Klassiker aus dem Hause Riegelein für das Weihnachtsgeschäft sind Schaukelpferde, Nikolausstiefel, Glöckchen, Kugeln oder Flimmersterne aus Schokolade als Baumbehang. Und natürlich Napolitains, das sind diese rechteckigen, kleinen Schokolade-Täfelchen, die übereinander gestapelt mit einem goldenen Gummiband zusammengehalten werden. "Bei diesem Weihnachtsklassiker sind wir Marktführer im europäischen Raum", so der Riegelein-Chef.

Insgesamt werden 18 000 Tonnen Süßwaren bei Riegelein im Jahr verarbeitet, neben kleineren Mengen von Fruchtgelee und Fondant, einer Zuckerwarenspezialität, handelt sich dabei überwiegend um Schokoladen-Kuvertüre. "Neben der Güte der Rohstoffe und dem ausgeklügelten Mischungsverhältnis wird die Qualität und Zartheit von Schokolade-Produkten vor allem durch ihren Feinheitsgrad bestimmt, der wiederum durch das Walzen der Schokoladenmasse beeinflusst wird", erläutert Riegelein. Deshalb wurden in den letzten zwei Jahren allein fünf Mio. Euro in hochmoderne Walzwerke und Conchier-Anlagen, in denen die erwärmte Rohmasse mittels ständiger Bewegung veredelt wird, investiert.

Am Hauptfirmensitz in Cadolzburg sind rund 300 Mitarbeiter beschäftigt, eine weitere Produktionsstätte befindet sich in Sachsen und in einem Werk in Tschechien wird ein Teil der Verpackungsarbeit geleistet. In der Hochsaison, wenn die Weihnachts- bzw. Osterproduktion auf vollen Touren läuft, wächst die Mitarbeiterzahl auf 900 an. Weihnachten und Ostern machen rund 90 Prozent des Gesamtumsatzes aus, die übrigen zehn Prozent verteilen sich auf andere Geschenkanlässe wie Halloween, Valentinstag, Muttertag, Silvester oder Schulanfang.

Das Orderverhalten des Handels für das Weihnachtsgeschäft stimmt Riegelein optimistisch, allerdings sorgen die Kostensteigerungen bei Logistik, Energie und vor allem bei den Rohstoffen (u.a. Milch und Kakao) für Belastungen. Vor allem wegen des stark gestiegenen Kakao-Preises müssen sich die Verbraucher nach Worten Riegeleins auf höhere Preise für Schokoladeartikel einstellen.

Rund 30 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt, geliefert wird in knapp 50 Länder. Ein Schwerpunkt ist Frankreich, wo das Unternehmen seit 1995 mit einer Vertriebsniederlassung präsent ist. Stark ausgeweitet wurde das Geschäft in Osteuropa, weil auch dort das Schenken bei religiösen Festen Tradition ist. Erste Schokolade-Lieferungen aus Cadolzburg gingen nach China. Mit Partnern in Südafrika und Indien wurden erste Gespräche geführt, besonders große Einkaufszentren interessieren sich dort für die Süßwaren aus Cadolzburg.

Autor/in: 
cp.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2008, Seite 73

 
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