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Standortranking

Kreativ gegen Fachkräftemangel

Im Standort-Ranking von „agiplan“ belegt Erlangen bei den Kriterien Talent und Technologie den Spitzenplatz.

Das Mülheimer Beratungs- und Planungsunternehmen agiplan GmbH veröffentlichte kürzlich eine Studie zur „Kreativen Klasse in Deutschland 2010“. Auf Basis der Kriterien Technologie, Talent und Toleranz wurde ein Ranking aller kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland errechnet. Mit Hilfe des sogenannten TTT-Index, eines ursprünglich 2002 vom Wirtschaftswissenschaftler Richard Florida entwickelten Standardinstruments, wurde die Wettbewerbsfähigkeit sämtlicher Städte und Landkreise in Deutschland analysiert.

Bei den ökonomischen Stärken und Möglichkeiten, die in einer Region stecken, steht das erste T für den Technologieindex, d.h. wirtschaftliche Entwicklung in Technologiebranchen und technisches Innovationspotenzial. Das zweite T zeigt als Talentindex, wie hoch der Anteil der kreativen Beschäftigten und Erwerbspersonen ist. Das dritte T misst als sogenannter Toleranzindex die soziale Offenheit von Standorten.

Für die kreisfreien Städte wird in der Studie außerdem der sogenannte „Gay Index“ (Homosexuellen-Index) ausgewiesen, der wesentlich den Toleranzindex bestimmt. Denn nach Richard Florida kann ein Klima gesellschaftlicher Offenheit ein zentraler Wettbewerbsvorteil von Städten sein, weil kreative Menschen ein tolerantes Umfeld schätzen, wo sich ihre Individualität außerhalb des Mainstreams entfalten kann.

Unter die Kreative Klasse fallen nicht nur kultur- und kreativwirtschaftliche Erwerbstätige, sondern auch alle Personen, deren Beruf kreative Anforderungen stellt, wie z.B. Lehrer, Ärzte oder Physiker. Die Studie empfiehlt vor allem kleineren Städten, Strategien zu entwickeln, die kreatives Milieu sowie Offenheit und Urbanität eines Standortes stärken. Oft entscheiden sich Unternehmen für einen Standort, wo sie genügend hoch qualifiziertes Fachpersonal vorfinden. Gerade bei kleineren und mittleren Städten
steht laut Studie die wirtschaftliche Entwicklung stark mit dem TTT-Index in Zusammenhang.

Erlangen kann sich neben Darmstadt, Heidelberg, Jena, Aachen und Freiburg auf Augenhöhe mit Millionenstädten wie beispielsweise München zu den sogenannten „Kreativen Hot Spots“ zählen. Nürnberg liegt beim TTT-Index insgesamt auf Rang 48 (Technologieindex Rang 67, Talentindex Rang 52 und Toleranzindex Rang 56) von insgesamt 413 kreisfreien Städten und Kreisen.

Autor/in: 
gra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2010, Seite 55

 
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