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"Haus der kleinen Forscher"

Experimente in der Kita

Kindergartenkinder spielerisch an Technik und Naturwissenschaften heranführen: Dieses Ziel verfolgt eine bundesweite Bildungsinitiative, die jetzt auch im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach gestartet wurde.

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich seit mehreren Jahren dafür, bei Kindern frühzeitig das Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik zu wecken. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von McKinsey, der Siemens-Stiftung, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Dietmar Hopp Stiftung, die Schirmherrschaft hat das Bundesbildungsministerium übernommen. In Nürnberg sowie in Stadt und Landkreis Ansbach wird das Projekt bereits umgesetzt, nun soll es unter Federführung der IHK schrittweise in ganz Mittelfranken eingeführt werden. „Wir waren gleich begeistert, als wir von der Stiftung um Unterstützung gebeten wurden“, sagte IHK-Präsident Dirk von Vopelius.

Vielfältiges Unterrichtsmaterial

Den Anfang machten vor Kurzem der Landkreis Roth und die Stadt Schwabach: Bei einer Informationsveranstaltung in der Sparkasse Mittelfranken-Süd in Roth wurden rund 70 Erzieherinnen über Ablauf und Inhalt des Projekts unterrichtet, sie konnten sich dabei auch gleich selbst an einigen der Experimente versuchen. Die Stiftung unterstützt die Erzieherinnen auf vielfältige Weise: Sie stellt Broschüren, Forschungskarten, Handbücher und praktische Tipps zur Verfügung und veranstaltet vor Ort regelmäßige Workshops, die von der IHK organisiert und von speziell ausgebildeten Trainern durchgeführt werden.

Dabei wird vermittelt, wie die Experimente und technischen Spiele kindgerecht und auf pädagogisch sinnvolle Weise in den Kindergartenalltag einfließen können. Die ersten beiden dieser Workshops finden am 21. März und 2. April in der Sparkasse Mittelfranken-Süd in Roth statt, die sich als regionaler Partner der Initiative engagiert. Auch die Carl Schlenk AG in Roth-Barnsdorf setzt sich für das Projekt ein: Vorstandsvorsitzender Joachim von Schlenk-Barnsdorf kündigte an, dass das Unternehmen mit seinem Betriebskindergarten teilnehmen wird. Außerdem wird über die „Ingeborg von Schlenk-Barnsdorf Stiftung“ in den nächsten drei Jahren ein Preis für den Kindergarten ausgeschrieben, der das Projekt in der Region am besten umsetzt.

Kitas müssen Voraussetzungen erfüllen

Wie Kindergärten zu einem „Haus der kleinen Forscher“ werden können, erklärten bei der Auftaktveranstaltung Nadja Fischer von der in Berlin ansässigen Stiftung und Karin Dorsch-Beard von der IHK, die das Projekt in der Region koordiniert. Die Kindertagesstätten müssen folgende Voraussetzungen erfüllen, damit sie von der Stiftung anerkennt werden und damit sie die Plakette mit der Aufschrift „Diese Einrichtung ist ein Haus der kleinen Forscher“ an ihrer Türe anbringen dürfen: Naturwissenschaftliche, mathematische oder technische Bildungsinhalte (z.B. Experimente oder Projekte) sollten feste Bestandteile im Alltag der Kita-Kinder sein. Die durchgeführten Projekte werden dokumentiert und eines davon wird bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ eingereicht. Die Mitarbeiter der Einrichtungen bilden sich regelmäßig durch die Teilnahme an den Workshops fort, pro Kita sollten zwei Erzieherinnen zweimal im Jahr Workshops des lokalen Netzwerkes besuchen.

Die Stiftung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und will das Programm deutschlandweit ausbauen, außerdem soll es auch auf Kinder im Grundschulalter erweitert werden. Derzeit gibt es in ganz Deutschland rund 200 lokale Netzwerke, die mit rund 20 000 Kitas zusammenarbeiten. Im Freistaat Bayern erhält die Initiative Unterstützung von kompetenter Stelle: Das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP), das dem Bayerischen Arbeits- und Familienministerium zugeordnet ist, bringt sein pädagogisches Know-how ein und will dazu beitragen, dass sich langfristig alle Kindertageseinrichtungen in Bayern beteiligen. Das IFP arbeitet gemeinsam mit der Stiftung daran, die Angebote für die Kitas weiterzuentwickeln und deren Qualität zu sichern.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 24

 
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