Telefon: +49 911 1335-1335

IHK-Konjunkturklima

Mit viel Schwung

Die mittelfränkische Wirtschaft ist in voller Fahrt. Die Unternehmen blicken weiherhin positiv in die Zukunft.

Der Optimismus der Unternehmen hat mehrere Gründe: Die Umsätze und die Ertragslage der meisten Betriebe haben sich in den zurückliegenden Monaten positiv entwickelt, die Produktionskapazitäten sind hoch ausgelastet. Das Inlandsgeschäft entwickelt sich stabil, die Perspektiven im Auslandsgeschäft gelten ebenfalls als gut.

90 Prozent der mittelfränkischen Unternehmen gaben deshalb bei der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage an, dass sie mit ihren Geschäften zufrieden sind; vier von zehn berichten sogar von einer Verbesserung gegenüber dem Herbst. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr haben sich gegenüber der letzten Befragung nochmals verbessert.

Der IHK-Konjunkturklimaindex ist deshalb zum dritten Mal in Folge gestiegen und erreicht mit 125,6 Punkten nun den höchsten Stand seit zwei Jahren. Eine anhaltend dynamische Entwicklung bei Industrie und Bauwirtschaft sowie ein deutliches Plus beim Handel sorgen für beste Aussichten für die Wirtschaftslage in Mittelfranken.

Begleitet wird der Optimismus von soliden Investitionsplänen und einer positiven Einstellungsbereitschaft der Betriebe. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sprach bei der Vorstellung des IHK-Konjunkturklimas deshalb von einer „außerordentlich positiven Situation“, die aber nicht zu Übermut führen dürfe. Denn entscheidende Fehler würden erfahrungsgemäß nicht in schlechten Zeiten gemacht, sondern meistens dann, wenn es einem gut gehe.

Geschäftslage und Aussichten

Die Bewertungen der Unternehmen zeigen, dass sich die gute Geschäftslage der mittelfränkischen Wirtschaft seit Herbst nochmals verbessert hat: 42 Prozent der Befragten bezeichneten ihre Lage als „gut“ und nur neun Prozent als „schlecht“.

Insgesamt blicken die mittelfränkischen Betriebe mit großer Zuversicht auf die kommenden Monate: Ein Drittel der Unternehmen geht davon aus, dass sich die gute Geschäftslage noch weiter verbessern wird, rund 60 Prozent rechnen mit einer unverändert guten Entwicklung. Damit klettert der Saldo der Geschäftserwartungen um fünf auf plus 19 Punkte. So zuversichtlich waren die heimischen Betriebe zuletzt vor zweieinhalb Jahren.

Entwicklung der einzelnen Branchen

Die regionalen Industriebetriebe sind mehrheitlich recht zufrieden mit den aktuellen Geschäften. Jeder dritte Industriebetrieb berichtet von einer verbesserten Geschäftslage, bei weiteren 47 Prozent ist die Lage unverändert gut. Für die kommenden Monate rechnen 60 Prozent der Betriebe mit einem stabilen Geschäftsverlauf, jeder dritte erwartet sogar eine steigende Geschäftsdynamik. Positiv vermerkt werden gute Ertragslage, hohe Kapazitätsauslastung und die Belebung des Exportgeschäftes in Europa.

Das Baugewerbe ist nach wie vor höchst zufrieden mit den aktuellen Geschäften, wobei sich neben dem Wohnungsbau besonders der Wirtschaftsbau als Zugpferd erweist. Mehr als die Hälfte der mittelfränkischen Bauunternehmen berichtet von guten Geschäften, eine Verschlechterung über den Jahreswechsel hinweg meldet kein einziger Betrieb. Weil der Winter sehr mild war, hat die Bauwirtschaft diesmal keinen saisonal bedingten Rückgang der Geschäfte verzeichnet. Für die nächsten Monate rechnet die Branche mit einer weiteren Belebung.

Auch im Handel hat sich die gute Stimmung noch einmal deutlich verbessert: Unter dem Strich bewerten die Handelsbetriebe die aktuelle Wirtschaftslage mehrheitlich als „gut“, der Saldo hat mit plus 33 Punkten den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Besonders die Großhändler und die Handelsvertreter haben deutlich zugelegt und berichten mehrheitlich von einer Verbesserung der Geschäfte gegenüber dem Herbst.

Die mittelfränkischen Einzelhandelsbetriebe können diese Euphorie allerdings nicht teilen, hier ist die Stimmung etwas eingetrübt. Unter dem Strich wird die derzeitige Geschäftslage zwar als „gut“ beurteilt, aber deutlich schlechter, als es Lage und Erwartungen im Herbst erwarten ließen. Ähnlich gelagert sind die Erwartungen: Beim Großhandel steigt der Optimismus bezüglich der Geschäftserwartungen deutlich an, der Einzelhandel gibt sich aber eher verhalten.

Die bereits gute Geschäftslage bei den mittelfränkischen Dienstleistungsbetrieben hat sich gegenüber dem Herbst nochmals deutlich aufgehellt. Rund 40 Prozent der unternehmensnahen Dienstleister berichten von einer Verbesserung der Geschäfte, eine gegenteilige Entwicklung melden weniger als sieben Prozent. Besonders positiv äußern sich die Betriebe der Informations- und Kommunikationswirtschaft.

Was die Erwartungen angeht, gehen die Dienstleister im Saldo von konstanten Bedingungen aus. Die Stimmung bei den Betrieben der verbrauchernahen Dienstleistungen war im vergangenen Herbst auf Rekordniveau. Zwar wird die Lage derzeit nicht mehr ganz so positiv gesehen, aber der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Meldungen liegt immer noch bei hervorragenden 44 Punkten. Die Dienstleister bleiben auch für die kommenden Monate überwiegend optimistisch.

Investitionen und Arbeitsplätze

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist etwas zurückgegangen, aber weiterhin erfreulich positiv. Ein Drittel der Betriebe möchte die Investitionen in den kommenden Monaten ausweiten, rund die Hälfte will das bisherige Investitionsniveau beibehalten. Unter dem Strich hat sich die Investitionsneigung etwas abgeschwächt, bleibt aber auf anhaltend hohem Niveau (Saldo: plus 17 Punkte).

Die Investitionen werden in erster Linie mit Rationalisierungen und Ersatzbedarf begründet, aber auch Produktinnovationen spielen zunehmend eine Rolle als Investitionsmotiv. Der Arbeitsmarkt in Mittelfranken wird sich der IHK-Umfrage zufolge auch 2014 positiv entwickeln: 16 Prozent der Unternehmen denken aktuell darüber nach, den Personalbestand aufzustocken, nur neun Prozent wollen Stellen abbauen. Eine Mehrheit von 75 Prozent der mittelfränkischen Unternehmen will ihre Mitarbeiterzahl beibehalten.


"Entscheidende Fehler macht man nicht dann, wenn es einem schlecht geht,
sondern wenn es einem gut geht."

IHK Präsident Dirk von Vopelius

Die Umfragewerte signalisieren für die kommenden Monaten eine positive konjunkturelle Entwicklung, alle Konjunkturindikatoren für Industrie, Handel und Dienstleitung in Mittelfranken zeigen nach oben. Das gute Konsumklima verharrt auf hohem Niveau, die Anschaffungsneigung der Konsumenten ist weiterhin hoch, das niedrige Zinsniveau fördert die Kaufbereitschaft der Verbraucher. Neben der außerordentlich guten Inlandsnachfrage mehren sich nun die Anzeichen, dass die konjunkturelle Dynamik auch im Ausland zunimmt. Besonders erfreulich ist dabei die Aufhellung der Wirtschaftslage in der Euro-Zone.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2014 bei den Exporten mit einem Plus von mehr als vier Prozent. Diese positive Erwartung spiegelt sich auch in den verschiedenen Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt für Deutschland wider: Die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr liegen zwischen 1,5 und 2,0 Prozent.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2014, Seite 22

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick