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IHK-Standortumfrage Mittelfranken

Was bringt die Region voran?

Mittelfranken © IHK Nürnberg für Mittelfranken

Die Unternehmen sehen Handlungsbedarf bei Breitbandversorgung, Fachkräftesicherung und Energiekosten. Geschätzt werden Lebensqualität und Straßeninfrastruktur.

Die mittelfränkischen Unternehmen bewerten den Standort insgesamt gut: Die Mehrheit der Betriebe gibt der Region gute oder sogar sehr gute Noten als Wirtschaftsstandort. Im Gesamtschnitt vergeben die Unternehmen die Schulnote 2,5. Die Zufriedenheit und Verbundenheit mit dem Standort zeigt sich auch darin, dass sich 85 Prozent der Betriebe wieder für ihren Standort entscheiden würden und fast jeder dritte mittelfränkische Betrieb plant, in den nächsten fünf Jahren am Standort zu expandieren. Das ist das Ergebnis der aktuellen Standortumfrage der IHK, an der sich branchenübergreifend über 2 000 mittelfränkische Betriebe unterschiedlicher Größe beteiligt haben. Die Unternehmen haben ihre Einschätzung zu insgesamt 41 Standortfaktoren aus den sechs Themengebieten Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Verwaltung, Standortkosten wirtschaftliches Umfeld und allgemeines Umfeld abgegeben.

Neben der Bedeutung der Standortfaktoren wurde die Zufriedenheit der Unternehmen abgefragt – so konnten nicht nur die Stärken, sondern auch die Handlungsfelder deutlich identifiziert werden. Wichtigste Infrastrukturfaktoren sind aus Sicht der Betriebe die Straßenverbindungen, die Breitbandinfrastruktur und die Planungssicherheit bei der Stromversorgung. Darüber hinaus sind es insbesondere die Kostenfaktoren, die für die Betriebe relevant sind: Steuern und Abgaben sowie Energiekosten werden von ihnen als entscheidende Standortbedingungen genannt.

Wichtig für regionalpolitische Schlussfolgerungen ist jedoch, wie zufrieden die Firmen mit den einzelnen Standortfaktoren sind. Hier zeigen die Ergebnisse, dass Mittelfranken vor allem bei den weichen Standortfaktoren gut aufgestellt ist und die Unternehmen dies auch zu schätzen wissen. Besonders gut schneiden die Lebensqualität, die medizinische Versorgung und das Schulangebot ab. Auch mit der Versorgungssicherheit beim Strom, mit den Straßenverbindungen und mit der Nähe zu Kunden und Absatzmärkten sind die Betriebe derzeit insgesamt zufrieden. Bei den harten Standortfaktoren lässt die Zufriedenheit jedoch oft zu wünschen übrig. Höchst unzufrieden zeigen sich die Unternehmen bei den Energiekosten sowie den Steuern und Abgaben. „Der hohe Kostendruck spiegelt sich in der hohen Unzufriedenheit gerade bei den von der öffentlichen Hand ganz maßgeblich beeinflussten Preisen für Strom sowie von Steuern und Abgaben wider“, kommentiert IHK-Präsident Dirk von Vopelius.

Die Energiewende und damit verbundene Kostenaspekte spielen für die Betriebe und damit für den Wirtschaftsstandort eine entscheidende Rolle: Bei den Industrieunternehmen ist die Tendenz, in den kommenden Jahren Erweiterungen nicht am jetzigen Standort vorzunehmen, doppelt so hoch wie bei den befragten Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Hinzu kommt: Bei Betrieben des produzierenden Gewerbes ist die Nähe zu Kunden und Absatzmärkten ein weniger wichtiger Standortfaktor. „Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung wird darüber entscheiden, ob wir unsere starken Industriebetriebe zukünftig in der Region halten können“, warnt von Vopelius.

Handlungsbedarf zeigt die IHK-Umfrage darüber hinaus bei der Qualifikation und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte am Standort und bei der Breitbandinfrastruktur. Auf diesen Feldern müssten die Weichen jetzt gestellt werden, damit Mittelfranken für Unternehmen attraktiv bleibe, so der IHK-Präsident. Breitband habe für die Betriebe den Rang von Straße und Schiene, eine schlechte Anbindung sei ein gravierender Wettbewerbsnachteil. Bei der Fachkräftethematik sieht die IHK auch sich selbst in der Pflicht. „Es zeigt sich, dass wir mit der von uns initiierten ,Allianz pro Fachkräfte‘ genau richtig liegen“, erklärte von Vopelius. Deshalb habe die IHK hierfür zusätzliche Personalkapazitäten bereitgestellt.

Ergebnisse der Standortumfrage

Die Ergebnisse der IHK-Umfrage sind unter www.ihk-nuernberg.de/standortumfrage2014 abrufbar. Dort stehen die detaillierten Ergebnisse für Mittelfranken sowie die regionalisierten Ergebnisse für die Stadt Nürnberg und die einzelnen IHK-Gremiumsbezirke zum Download zur Verfügung. Für Westmittelfranken ist eine eigene Sonderauswertung online.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2014, Seite 54

 
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