Telefon: +49 911 1335-1335

Diehl

Der Flugzeug-Ausstatter

Der Nürnberger Technologie- und Rüstungskonzern Diehl hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals einen Umsatz knapp über der Marke von drei Mrd. Euro verzeichnet (plus fünf Prozent). Damit dürfte die Diehl Stiftung & Co. KG, die 1902 als Kunstschmiede gegründet wurde, das umsatzstärkste Familienunternehmen in Nürnberg sein. Der Jahresüberschuss von 80 Mio. Euro lag 32 Mio. Euro über dem Vorjahr. Für das laufende Jahr erwartet Diehl ein leichtes Umsatzplus.

Auch wenn der Familienkonzern mit weltweit über 80 Standorten noch immer als Rüstungshersteller wahrgenommen wird, liegt der Geschäftsbereich Defence nur noch auf Platz drei der fünf Geschäftsfelder. Mit einem von 533 Mio. Euro auf 488 Mio. Euro gesunkenen Spartenumsatz macht dieses Geschäft mittlerweile nur noch knapp 15 Prozent aus. In diesen Bereich gehören beispielsweise das Luftverteidigungssystems IRIS-T, Munitionszünder oder Komponenten für Wärmebildgeräte und Raketensuchköpfe. Vorstandschef Dr. Thomas Diehl mahnt unermüdlich, die „Verteidigungsfähigkeit“ Deutschlands nicht durch übermäßige Rüstungsbeschränkungen aufs Spiel zu setzen.

Der größte Teilkonzern ist die Sparte Aerosystems mit einem auf 975 Mio. Euro gestiegen Umsatzvolumen. Hierin enthalten ist mit 46 Mio. Euro die erstmals konsolidierte AOA Apparatebau Gauting, die Flugzeughersteller mit Frisch- und Abwassersystemen beliefert. Diehl deckt damit, mit Ausnahme der Sitze, das gesamte Spektrum als Flugzeugausstatter ab.

Im zweitgrößten Teilkonzern Metall sorgten gesunkene Kupferpreise für einen leichten Umsatzrückgang um zwölf Mio. auf 852 Mio. Euro. Über den Erwartungen entwickelte sich die Sparte Diehl Controls, deren Umsatz um 22 Prozent auf 403 Mio. Euro stieg. Der Zuwachs stammt ausschließlich aus dem traditionellen Geschäft mit der Hausgeräteindustrie in Asien und Europa. Der jüngste und kleinste Teilkonzern Metering, der intelligente Funk-Verbrauchszähler für Wasser, Gas oder Strom entwickelt, konnte den Umsatz leicht auf 308 Mio. Euro steigern. Das Thema „Smart Metering“ leide in Deutschland aber immer noch an Datenschutzbedenken, so Diehl.

Die Zahl der weltweit Beschäftigten hat sich um gut 1 800 auf zuletzt 16 300 erhöht, in Mittelfranken stieg sie auf gut 3 400. Auch die Zahl der Azubis im Großraum erhöhte sich um 40 auf 524.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2015, Seite 61

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick