Eine ganz besondere Zusammenarbeit besteht zwischen dem Wetzendorfer Familienunternehmen Heinz Lehneis und dem Nürnberger Museum für Kommunikation: Die Familie Lehneis fährt seit 25 Jahren die Museumspostkutsche während des Christkindlesmarkts. Die etwa zwanzigminütige Fahrt beginnt vor der IHK an der Westseite des Rathauses.
Die Direktorin des Museums für Kommunikation, Marion Grether, hob anlässlich des Jubiläums das große Engagement der Familie Lehneis hervor. Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Congress- und Tourismuszentrale, sieht die Kutschenfahrten als eine hervorragende Ergänzung zum Markt, die besonders für Familien ein „tolles Erlebnis“ biete. IHK-Präsident Dirk von Vopelius sagte, die Kutschen der mittelalterlichen Handelszüge seien seit Langem nur noch an der IHK-Fassade zu sehen – umso schöner sei es, dass die Familie Lehneis einmal im Jahr ein wichtiges Stück Nürnberger Stadtgeschichte lebendig mache.
Seit 1991 stellt die Familie Lehneis den Kutscher. Heinz Lehneis übernahm die Aufgabe von seinem Vater und wird heute von seinen beiden Söhnen und den Schwiegertöchtern unterstützt, wie etwa beim Versorgen und Einspannen der Pferde. Für die 14 rheinischen Kaltblüter baut die Familie das Futter zum Großteil selbst an.
Bei den eingesetzten Postkutschen handelt es sich um den 1939 angefertigten Nachbau einer Kutsche mit zwei Coupés vom Typ Berline aus dem Jahr 1874. Zudem kommt ein sogenannter Postomnibus zum Einsatz. Dieses Fahrzeug hat sein Vorbild in einer Kutsche, wie sie es um 1900 gab. An der Berline sind QR-Codes angebracht, sodass Besucher mit ihren mobilen Endgeräten mehr über die Postkutsche, die Pferde und das Reisen vor 200 Jahren erfahren können.