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Brau Beviale 2016

Trinken wie Gott in Franken

BrauBeviale 2016 © NuernbergMesse / Thomas Geiger

Auf der Fachmesse präsentierten Unternehmen Lösungen für die Getränkewirtschaft. Diesjähriges Trendthema: Kreative Getränkekultur.

Für die Investitionsgütermesse der Getränkewirtschaft war es das erfolgreichste Jahr seit ihrem Bestehen. Im Vergleich zu 2014 konnte die BrauBeviale sowohl in punkto Internationalität als auch bei den Besucherzahlen zulegen: 38 000 Fachbesucher, davon 16 000 internationale Gäste, sowie über 1 100 Aussteller aus Deutschland und dem Ausland (u. a. Italien, Großbritannien, Niederlande und Österreich). Die seit 1978 jedes zweite Jahr stattfindende BrauBeviale zählt damit zu den europäischen Leitmessen rund um die Themen Produktion und Vermarktung von Bier und alkoholfreien Getränken.

Die Themen auf der Messe decken die gesamte Prozesskette ab: Bei den Ausstellern geht es um qualitativ hochwertige Rohstoffe ebenso wie um neue Technologien, effiziente Logistik und ansprechende Marketing-Ideen. Das Geschäft der rund 100 deutschen Branchenunternehmen wächst seit Jahren kontinuierlich, wovon der überwiegende Teil auf das Exportgeschäft entfällt. Motoren dieser Entwicklung sind die wachsende Weltbevölkerung, höhere Haushaltseinkommen und der Zuzug in die Städte. Das treibt den Bedarf an abgepackten Getränken in die Höhe, vor allem von abgefülltem Wasser. Der globale Bierausstoß ging hingegen in den letzten Jahren leicht zurück. Der größte Rückgang war in China zu verzeichnen, aber auch in den weitgehend gesättigten Märkten in Europa und Nordamerika verringerte sich das Geschäft leicht. Lediglich der afrikanische Biermarkt hatte positive Vorzeichen.

Für Richard Clemens, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), spielen Software und IT im Maschinenbau - gerade im Hinblick auf Industrie 4.0 - eine wichtige Rolle. Künftig werde beispielsweise die vorbeugende Wartung von Maschinen immer wichtiger, denn dadurch können Produktionsausfälle von einem halben Tag und mehr vermieden werden. Auch der durch IT gestützte Wechsel von Produktlinien gewinne zunehmend an Bedeutung.

Für die bayerische Brauwirtschaft konstatierte Gerhard Ilgenfritz, Verbandspräsident der Privaten Brauereien Bayern, eine positive Entwicklung: Gegen den Trend lege der Bierausstoß zu. Auch die Zahl der Braustätten in Mittelfranken ist leicht auf knapp 70 gestiegen, weil die Schließung etablierter Brauereien durch junge, handwerkliche Craft-Brauer überkompensiert wurde. In den USA liege der Anteil des Craft-Biers am Gesamtmarkt bereits bei über zwölf Prozent, der Umsatzanteil sogar bei 21 Prozent. Das könne auch Vorbild für die Brauer hierzulande sein. Neben Branchengrößen wie dem Nürnberger Familienunternehmen Joh. Barth & Sohn, dem weltweit größten Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um den Hopfen, stieß man in den Messehallen auch auf neue, kleine Betriebe. So fand sich auf dem vom Bund geförderten Gemeinschaftsstand für Jungunternehmen das Nürnberger Bierwerk mit seinem beerXtender. Dieser mischt beim Zapfen Zutaten, wie Sirup, Aperol oder Gin ins Bier und verwandelt es in einen Cocktail.

Treffen der Foodtrucks

Zum zweiten Mal wurde im Rahmen der BrauBeviale die zweitägige SFC Street Food Convention durchgeführt, die 60 Aussteller und 2 500 Besucher aus dem In- und Ausland in die fränkische Heimat der Food Truck-Szene holte. Allein im Großraum Nürnberg finden sich 25 Anbieter, wie die veganen Razz & Rübe, der Guerilla Gröstl oder der Schwabacher RibWich. Die NürnbergMesse will die SFC zu einem internationalen Branchentreff ausbauen und die Vernetzung mit den Ausstellern der BrauBeviale deutlich stärken. Die BrauBeviale selbst, die außer in Nürnberg auch als Beviale Moscow in Russland ausgerichtet wird, bekommt weiteren Zuwachs: Im nächsten Jahr werden die Craft Beer China und die Craft Beer Italy veranstaltet. Damit sollen für die Kunden der NürnbergMesse wichtige Wachstumsmärkte erschlossen werden.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2016, Seite 74

 
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