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Weatherdock

Wetterfrösche auf hoher See

Die Gründer und Aktionäre: Wolfgang Werner, Jürgen Zimmermann und Alfred Kotouczek-Zeise (v.l.).

Im Jahr 2003 hatten Alfred Kotouczek-Zeise, Wolfgang Werner und Jürgen Zimmermann die Idee, für Schiffe einen Empfänger von Wetterdaten zu entwickeln. Sie waren damals noch bei der Firma Diehl angestellt und fertigten den Prototyp des „Weatherdock“ zunächst in einer Kellerwerkstatt.

Heute ist die gleichnamige Firma eine Aktiengesellschaft mit 20 Mitarbeitern und zählt sich zu den führenden Entwicklern von Ortungs- und Navigationsgeräten für Segelsport und Berufsschifffahrt. Die Lösungen von Weatherdock kommen heute auf kleinen Booten ebenso zum Einsatz wie auf großen Fähren und Containerschiffen sowie als Notsender in Schwimmwesten.

Die kommerzielle Schifffahrt setzt für die Navigation und Ortung auf See weltweit das standardisierte Verfahren Automatisches Identifikations System (AIS) ein. Das AIS arbeitet mittels Funksignalen, die Position, Kurs, Geschwindigkeit oder Abmessungen der Schiffe senden und empfangen. Das Unternehmen übertrug dieses Verfahren auf andere Bereiche der Schifffahrt und entwickelte kleinere, praktischere Geräte für Segel- und Fischerboote.

Weatherdock gewann im Jahr 2008 den Gründerpreis der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Ein Jahr später fand das AIS-System bereits immer mehr Einsatzgebiete und Weatherdock konnte zudem einen englischen Marineelektronik-Hersteller von den Produkten überzeugen. Weitere Auszeichnungen waren u. a. der „Segeln Award“ in der Kategorie Sicherheit im Jahr 2012 sowie „Yacht“, der Preis des größten Segelmagazins Europas, das in diesem Jahr den ersten und zweiten Platz für zwei AIS-Empfänger von Weatherdock vergab.

Die Produkte werden durch insgesamt rund 50 Distributoren in 30 Ländern vertrieben. Zu den Kunden zählen die deutsche und die dänische Marine, die indische Regierung, die spanische Guardia Civil sowie weitere Behörden und Unternehmen auf allen fünf Kontinenten. Alle Produkte werden in Nürnberg entwickelt und ausschließlich in Deutschland produziert. Die Exportquote von Weatherdock liegt bei rund 80 Prozent, Abnehmer befinden sich vor allem in der EU und in den USA. Gründer Alfred Kotouczek-Zeise gibt Unternehmen, die ebenfalls den Schritt ins Ausland wagen wollen, einen Tipp an die Hand: Zunächst gelte es, auf Auslandsmessen Kontakte zu knüpfen und einen Eindruck zu gewinnen, wie der Markt im jeweiligen Land funktioniert. Außerdem sollte man keine Exklusivverträge mit nur einem Distributor für ein Land abschließen, um sich mehrere Optionen offen zu halten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2017, Seite 83

 
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