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Schaeffler

Zum 100. Geburtstag von Dr. Georg Schaeffler

Schaeffler_Georg_im_Buero_1992_000A3574 © Schaeffler

Dr.-Ing. Georg Schaeffler in seinem Büro im Jahr 1992.

Dr. Georg Schaeffler wäre am 4. Januar 100 Jahre alt geworden. Der Ingenieur legte gemeinsam mit seinem Bruder und einigen Mitarbeitern den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Schaeffler-Gruppe in Herzogenaurach.

Unternehmerische Tüchtigkeit, ein ausgeprägter Geschäftssinn und zukunftsorientiertes Denken zeichneten ihn aus. Dr. Georg Schaeffler wurde in Marimont/Lothringen geboren. Nach Arbeitsdienst und Wehrpflicht begann er 1938 mit dem Studium der Betriebswirtschaft, welches er 1944 während eines Lazarett-Aufenthalts erfolgreich abschloss. Sein Vorhaben, ein Ingenieur-Studium anzuhängen, machten Kriegs- und Nachkriegszeit zunichte.

1940 erwarb sein Bruder, Dr. Wilhelm Schaeffler, eine Teppichfabrik im oberschlesischen Katscher. Auf der Suche nach einem Grundstück mit Gleisanschluss für ihr Unternehmen kamen die Gebrüder Schaeffler 1946 nach Herzogenaurach. Ein Jahr später beschäftigte die neu gegründete Industrie GmbH dort bereits 193 Mitarbeiter. Die GmbH fertigte zunächst Holzartikel für den täglichen Bedarf wie Leitern, Gürtelschnallen und Knöpfe, bald wurde das Portfolio jedoch um Metallprodukte erweitert. Aus dieser Anfangszeit stammt auch die Markenabkürzung INA für „Industrie-Nadellager“, die Dr. Georg Schaeffler Jahre später auf Nachfrage seiner Mitarbeiter auch als „immer neue Aufgaben“ übersetzte.

Dr. Georg Schaeffler hatte 1946 die Idee des käfiggeführten Nadellagers, das kompakter, leichter und zuverlässiger war und höhere Drehzahlen ermöglichte als das herkömmliche Nadellager. Mit dieser Erfindung begann der rasante Aufstieg des Unternehmens. Schaeffler fertigte das Produkt in großen Mengen insbesondere für die deutsche Automobilindustrie. Ab 1953 gab es kein neu gebautes Auto in der noch jungen Bundesrepublik, in dem nicht serienmäßig Lager aus dem Hause Schaeffler eingebaut waren. Im Laufe seines Lebens meldete Dr. Georg Schaeffler insgesamt 70 Erfindungen zum Patent an.

Das Wohlergehen seiner Mitarbeiter war ihm ein besonderes Anliegen. Dies zeigte sich u. a. durch Sozialleistungen, einen werkseigenen Kindergarten sowie den Bau von Wohnungen. Darüber hinaus engagierte sich Schaeffler als Mäzen in den Bereichen Soziales, Kultur und Wirtschaft. Für seine Leistungen wurde Schaeffler mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. So erhielt er unter anderem das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft, den Bayerischen Verdienstorden und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Herzogenaurach.

Seit seinem Tod am 2. August 1996 im Alter von 79 Jahren führen seine Frau Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und sein Sohn Georg F. W. Schaeffler als Familiengesellschafter gemeinsam mit dem Management das Unternehmen erfolgreich weiter. Heute ist die Schaeffler Gruppe ein global tätiger, integrierter Automobil- und Industriezulieferer mit rund 85 000 Mitarbeitern weltweit. Mit circa 170 Standorten in über 50 Ländern verfügt Schaeffler über ein weltweites Netz aus 75 Produktionsstandorten, 17 Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Vertriebsgesellschaften. 

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2017, Seite 79

 
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