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Editorial

Die Sinnfrage

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine demokratische Einrichtung, in der sämtliche Gewerbetreibenden ohne Ausnahme vertreten sind – alle mit gleicher Stimme, unabhängig von Größe und Finanzkraft ihres Unternehmens. Eine Organisation, die nicht die Lobby-Interessen einzelner Beitragszahler vertritt, sondern sich dem Gesamtwohl von Wirtschaft und Gesellschaft verpflichtet fühlt.

Stellen Sie sich vor, die Mitglieder dieser Organisation würden gemeinsam ein weltweit vorbildliches Ausbildungssystem finanzieren, auch Unternehmen die selbst nicht ausbilden. Bereits etablierte Firmen würden Existenzgründer fördern und so uneigennützig für Innovationskraft im Lande sorgen. Unternehmen auch ohne internationale Aktivitäten würden solidarisch ein dichtes Netz von Außenhandelsvertretungen unterhalten.

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik würden unter Moderation dieser Organisation gemeinsam an der strategischen Entwicklung einer ganzen Region arbeiten. Es würde ein regionales Kompetenzprofil entstehen, das die Anziehungskraft auf Investoren, auf engagierte und talentierte Menschen aus aller Welt erhöht.

Stellen Sie sich vor, in dieser Organisation wären neben hauptberuflich Beschäftigten auch sehr viele Menschen ehrenamtlich aktiv. Alle zusammen hätten sich einem klaren Ziel, einer gemeinsamen Mission verschrieben: einem maximal wirtschaftsfreundlichen Klima in der gesamten Heimatregion.

Unnötig zu erwähnen, dass es diese Organisation längst gibt. Und trotz aller guten Argumente müssen auch wir uns in unserer IHK immer wieder auf den Prüfstand begeben und die Sinnfrage stellen. Nur wer die Gegenwart kritisch beleuchtet, findet den Weg in die Zukunft. Ich freue mich auf Ihre Fragen.

Autor/in: 

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2017, Seite 3

 
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