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IHK-Afrika-Initiative

Ein Kontinent mit viel Potenzial

Afrika Kilimandscharo Giraffe © squashedbox - ThinkstockPhotos.de

Mit einer Veranstaltungsreihe beleuchtet die IHK die Herausforderungen und Chancen der afrikanischen Märkte.

Ein Kontinent, der 54 Staaten umfasst, lässt sich nicht über einen Kamm scheren. Doch gerade die negativen Schlagzeilen – etwa die Anschläge der islamistischen Boko Haram in Nigeria, die Ebola-Seuche in Westafrika und Bilder von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer – prägen das Bild des gesamten afrikanischen Kontinents. Dass zu Afrika mehr gehört als Konflikte, Kriege, Katastrophen und Korruption, zeigt die wirtschaftliche Entwicklung vieler Länder: Mit Äthiopien, Angola, Elfenbeinküste, Mosambik und Ruanda gehören fünf afrikanische Länder zu den zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Laut dem „Doing Business“-Indikator der Weltbank liegen 18 der 50 weltweit reformfreudigsten Länder in Afrika. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds werden die 49 Volkswirtschaften südlich der Sahara in den nächsten Jahren um 6,5 Prozent im Jahr wachsen. Das geschieht noch von einem niedrigen Niveau aus – aber die Voraussetzungen dafür, dass Afrika auf einem nachhaltigen Wachstumspfad Tritt fasst, gelten als gut. Die Regierungsfähigkeit hat sich in vielen Ländern verbessert, bescheidener Wohlstand macht sich in vielen Städten breit, Millionen von Menschen bekommen erstmals Zugang zu Strom, sauberem Wasser und Mobilfunk.

Dass Afrikas Wirtschaft nicht mehr allein von Rohstoffen, Infrastrukturprojekten und Entwicklungshilfe bestimmt wird, manifestiert sich in der wachsenden Unternehmer- und Mittelschicht, die zunehmend deutsche Maschinen, Autos und Konsumgüter nachfragt. Bisher nutzen jedoch nur wenige Unternehmen diese Chance: Lediglich ein paar Tausend deutsche Firmen sind in Afrika aktiv – davon ca. 500 aus Mittelfranken. Obwohl Afrika einen Anteil von 15 Prozent an der Weltbevölkerung und vier Prozent am Welthandel hat, gehen nur zwei Prozent der deutschen Exporte in diesen Kontinent. Das Handelsvolumen mit Afrika liegt noch unterhalb dessen, was die deutsche Wirtschaft allein mit Spanien abwickelt. Lange Zeit gingen Unternehmen, wenn überhaupt, zunächst nach Südafrika und versuchten, von dort Subsahara-Afrika abzudecken. Doch immer häufiger entdecken sie die Vielfalt des Kontinents. Neue Wachstumszentren entstehen, allen voran in Nigeria, aber auch in Kenia, Ghana, Äthiopien, Angola und Mosambik.

Die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas liegt in Deutschlands eigenem Interesse, dies zeigen Diskussionen um den „Marshallplan für Afrika“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Afrika-Fokus der deutschen G-20-Präsidentschaft. Mit dem „German-African Business Summit“ der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft, der im Februar 2017 zum zweiten Mal und erstmalig in Nairobi stattfand, etabliert sich eine Plattform, die den Austausch zwischen der deutschen und der afrikanischen Wirtschaft vorantreibt.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken möchte mit der Afrika-Initiative, die 2016 ins Leben gerufen wurde, einen Fokus auf regionale afrikanische Märkte bzw. einzelne Länder legen. Mit der Initiierung eines „Roundtable Afrika“ soll Unternehmern eine weitere Plattform geboten werden, sich über für das Afrika-Geschäft relevante Fragen zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Die Veranstaltungen im Rahmen der Afrika-Initiative werden in Kooperation mit der Auslandshandelskammer bzw. dem Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft des jeweiligen Landes durchgeführt. Darüber hinaus informiert die Afrika-Initiative auch über staatliche Förderprogramme zur Entwicklungszusammenarbeit sowie über Anlaufstellen, die beim Afrika-Geschäft und Programmen der Entwicklungszusammenarbeit beraten.

Afrika-Veranstaltungen der IHK Nürnberg:

  • Donnerstag, 16.März: Business-Roundtable „Mosambik/Sambia”
  • Mittwoch, 22. März: Erörterung „Marshallplan für Afrika“ im IHK-Außenwirtschaftsausschuss mit DIHK-Afrika-Referent Andreas Wenzel
  • Donnerstag, 13. April: „Algerien – Nordafrikas expandierender Fahrzeugmarkt“
  • Freitag, 12. Mai: Roundtable „Erfahrungsaustausch Afrika“
  • Mittwoch, 21. Juni: Inhouse-Beratung „Äthiopien/Kenia“
  • Freitag, 23. Juni: Informationsveranstaltung „Marokko als Hub für Westafrika“
  • Herbst: „Wirtschaftstag Subsahara-Afrika“
  • Freitag, 10. November: Informationsveranstaltung „Business Future Burkina Faso“
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2017, Seite 58

 
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