Telefon: +49 911 1335-1335

N-Ergie

Viele Herausforderungen

N-Ergie Vorstand © Matthias Glaser

Die Vorstände Josef Hasler und Martina Paasch.

Auf ein „ereignisreiches Geschäftsjahr 2016 mit vielen Herausforderungen“ blickte N-Ergie-Vorstandsvorsitzender Josef Hasler bei der jährlichen Bilanz-Pressekonferenz am Unternehmenssitz in Nürnberg zurück. Mit einem Gesamtumsatz von 2 220 Mio. Euro (2015: 2 146 Mio.), einem Ergebnis der Geschäftstätigkeit von 132,9 Mio. Euro (2015: 119,2 Mio.) und einem Jahresüberschuss von 26 Mio. Euro sei das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen worden.

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber 2015 leicht um 1,3 Prozent bzw. 24,6 Mio. Euro. Das Finanzergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Mio. Euro bzw. 14,6 Prozent und weist für 2016 einen Überschuss von 39,8 Mio. Euro aus. Die Dividende für den Mutterkonzern Städtische Werke Nürnberg GmbH betrug 70,2 Mio. Euro (2015: 67,7 Mio.). Weitere 29,6 Mio. Euro (2015: 29,7 Mio.) erhielt als außenstehende Aktionärin die Münchener Thüga Aktiengesellschaft.

Während die N-Ergie in 2016 den Absatz von Strom (plus 4,2 Prozent), Erdgas (plus 14,8 Prozent) und Fernwärme (plus 6,8 Prozent) weiter steigern konnte, war der Absatz von Wasser (minus 1,7 Prozent) leicht rückläufig. Eine Herausforderung sieht N-Ergie-Chef Hasler vor allem in der aus Konzernsicht weiter sehr unbefriedigenden Situation beim technisch hocheffizienten Gaskraftwerk Irsching nahe Ingolstadt. Dieses ist als systemrelevante Kaltreserve zur Gewährleistung der Netzstabilität eingestuft, kann darum nach wie vor nicht stillgelegt werden und kostet die N-Ergie so jährlich Millionen. Allein 2016 seien das etwa fünf Mio. Euro gewesen, sagte Hasler. Den Gesamtverlust von Irsching seit der Inbetriebnahme von Block 5 anno 2010 bis heute bezifferte er auf circa 65 Mio. Euro. Zwei diesbezügliche Klagen gegen Netzbetreiber Tennet (auf vorläufige Stilllegung der Kraftwerksblöcke 4 und 5 beim Landgericht Bayreuth sowie auf eine rückwirkend angemessene Vergütung für die Reservehaltung beim Landgericht Düsseldorf) seien seit Frühjahr 2016 eingereicht, berichtete Hasler: „Wir erwarten hier jeweils einen positiven Bescheid.“

Kritisch bewertete der N-Ergie-Vorstandschef auch die aktuelle Politik zur Energiewende, die – Stichwort HGÜ-Trassen – das ursprüngliche Ziel einer dezentralen Energieversorgung nicht mehr wirklich ernsthaft verfolge: „Wir empfangen Signale aus der Politik, die wir als falsch empfinden“, sagte Hasler und bezeichnete hier vor allem den geplanten Netzausbau als deutlich überdimensioniert: „Wir engagieren uns weiter für eine dezentrale Energiewende und setzen dabei auf Bürgernähe und Bürgerteilhabe.“ Wegen des „nach wie vor sehr hohen Wettbewerbs im Energiesektor“ sowie wegen der kommenden gesetzlichen Neuregelungen für erneuerbare Energien und Netzausbau rechnet Hasler für das Geschäftsjahr 2017 mit einem deutlich geringeren Ergebnis.

Autor/in: 

mag.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2017, Seite 83

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick