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Kompetenzen von Flüchtlingen

Wie erkennt man die Talente?

Beratungsgespräch Flüchtlinge © monkeybusinessimages/Thinkstock.com

Im Rahmen des Integrationspaktes Bayern haben sich die bayerischen IHKs zu verschiedenen Sofortmaßnahmen verpflichtet, um die Integration von Flüchtlingen zu fördern. Eine Maßnahme ist die Entwicklung eines Verfahrens, um die Kompetenzen und Potenziale von Flüchtlingen erfassen und analysieren zu können. Gemeinsam mit Partnern wurde das online-gestützte Instrument „check.work“ entwickelt. Es besteht aus zwei (getrennt einsetzbaren) Modulen: Während Modul eins bereits vorhandene Kenntnisse ermittelt, stehen bei Modul zwei Interessen und Neigungen im Hinblick auf berufliche Tätigkeiten im Vordergrund.

Modul eins ist ein bildgestütztes Instrument mit rund 2 000 Fotos, sodass die Beantwortung auch bei Sprachproblemen möglich ist. Lediglich einige Fragen sind sprachbasiert, hier kann zwischen Deutsch, Englisch, Französisch, Farsi und Arabisch gewählt werden. Dieses Modul dient der Erstanalyse (Erfassung von Schulbildung, Abschlüssen, Deutschkenntnissen, Berufsausbildung usw.) und soll vorwiegend bei Arbeitsagenturen und Jobcentern eingesetzt werden. Modul zwei ist für die Berufsorientierung (Abfrage von sozialen, analytischen, sprachlichen, fachlichen und berufsbezogenen Kompetenzen) entwickelt worden und wird in erster Linie in den Berufsintegrationsklassen eingesetzt werden.

Die Ergebnisprotokolle dienen dazu, die Bewerber richtig einzuschätzen und für sie auf dieser Basis den optimalen beruflichen Weg zu finden (z. B. Integration in Ausbildung und Arbeit, Einstiegsqualifizierung, Nachqualifizierung usw.).

Die Software kann sowohl auf dem PC als auch auf mobilen Endgeräten genutzt werden, die Benutzeroberfläche ist klar gestaltet und ermöglicht deshalb eine schnelle Bearbeitung und leichte Bedienbarkeit. Kooperationspartner des Projekts, das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert wird, sind die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, das Bundeswirtschaftsministerium und die bayerischen Handwerkskammern. Entwickelt wurde das Tool von der Meramo Verlags GmbH in Nürnberg und dem Ikobe Institut für Kompetenz und Begabung in München.

In diesem Frühjahr haben die IHKs in Bayern damit begonnen, Multiplikatoren wie Lehrer und Berufsberater zu schulen. Damit dürfte das Instrument „check.work“ bald flächendeckend im Freistaat zum Einsatz kommen.

IHK, Tel 0911 1335-227
integrationsberatung@nuernberg.ihk.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2017, Seite 23

 
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