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Forum für die Elektrowirtschaft

Turnusgemäß ging die 23. Fachmesse für Elektrotechnik Eltec 2001 vom 20. bis 22. Juni im Messezentrum Nürnberg ans Netz. Die 460 Aussteller präsentierten rund 29 000 Besuchern ihr aktuelles Angebot. Seit über zwei Jahrzehnten gilt die Eltec als Forum für den Messedialog der süddeutschen Elektrowirtschaft. Die Fachmesse wechselt jährlich zwischen den bayerischen Messeplätzen Nürnberg und München.

Ein „Erfolgsgeheimnis“ der Eltec ist ihr Fachangebot, das präzise zugeschnitten sei auf die Nachfrage aus Industrie, Handel, Elektrohandwerk, Planungsbüros und Fachbehörden, so die veranstaltende NürnbergMesse. Es umfasse innovative Installations- und Gebäudesystemtechnik, Industriesteuerungen und Schaltgeräte, technisches Licht, Informations- und Kommunikationstechnik, aber auch Angebote zur regenerativen dezentralen Energieversorgung, Solarthermie und Photovoltaik für Gewerbe- und Wohngebäude.

Blick in die Zukunft
Aktuelle Trends und Entwicklungen zeigte der IT-Pavillon, Schwerpunkt war die Informations- und Kommunikationstechnik. Dazu zählen Netzwerktechnik, Soft- und Hardware, Peripherie, Komponenten sowie Zubehör, aber auch Mobiltelefone, Festnetzgeräte und TK-Anlagen. Namhafte Hersteller öffneten ihre Forschungslabors und ließen Eltec-Besucher Zukunftsmusik „lauschen“, darunter Telefon-Großanlagen, neue Möglichkeiten, über das Internet zu telefonieren (VoiceoverI) sowie sprachgesteuerte Hauseinrichtungen. In der Solartechnik wurden Energieeinsparpotenziale an einer Photovoltaikanlage demonstriert. USV-Anlagen (unterbrechungsfreie Stromversorgung) zeigten, wie der Geschäftsbetrieb auch in „stromlosen“ Zeiten aufrecht erhalten werden kann. Aktuelle Rauch-, Brand- und Alarmmeldesysteme, Automatisierungstechnik, SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen) oder hochmoderne Antennenmesstechnik waren weitere Themen. Einen Blick in die Zukunft wagten auch Wissenschaftler und Studierende der Fachhochschule Nürnberg mit dem Forum SmartEnergie 6, das Visionen alternativer Energieerzeugung aufzeigte.

Sicherheit in Wohngebäuden
Fachleute des Bayerischen Landeskriminalamtes informierten auf der Eltec über mechanische und elektrotechnische Anlagen und Systeme, die Einbrüche verhindern können. Neben einbruchhemmenden Fenstern, Rollläden oder Türen, Sicherungsmöglichkeiten für Lichtschächte oder Kellerfenster standen auf der Elektrofachmesse natürlich elektronische Sicherungssysteme im Vordergrund wie Überfall- und Einbruchmeldeanlagen sowohl in Datenbustechnik als auch mit konventionellen Meldern oder Lichtsteuerungsanlagen und Videotechnik.

Optimistische Erwartungen
Einen regelrechten Boom erlebte die deutsche Elektrotechnik- und Elektronikindustrie nach Aussage des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) im vergangenen Jahr. Für 2000 meldete der Verband eine um 14 Prozent gestiegene Produktion und eine Zunahme von 16 Prozent beim Umsatz auf 318 Mrd. DM. Das sei das stärkste jährliche Wachstum der Branche seit 1970. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 3,1 Prozent auf 883 000. Für 2001 prognostiziert der ZVEI der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ein Wachstum zwischen sechs und sieben Prozent und damit einen Umsatz von rund 340 Mrd. DM. Mit „Siebenmeilenstiefeln“ sei die bayerische Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, die größte bayerische Industriegruppe, im vergangenen Jahr voran geschritten, so die Landesstelle Bayern im ZVEI: Mit einem Plus von 17 Prozent standen erstmals 100 Mrd. DM Umsatz zu Buche, die von 215 000 Beschäftigen (plus drei Prozent) erwirtschaftet wurden. Dabei stiegen die Umsätze im Ausland „rekordverdächtig“ um 26 Prozent auf 51 Mrd. DM. Auch für das laufende Jahr geht die ZVEI-Landesstelle Bayern von einem leichten Wachstum aus.

Die 515 000 Beschäftigten in den rund 60 000 deutschen Betrieben des Elektrohandwerks erwirtschafteten vergangenes Jahr rund 70 Mrd. DM Umsatz (plus 5,9 Prozent). Eher zurückhaltend wird die aktuelle Geschäftslage beurteilt, wie eine Ende Mai abgeschlossene Konjunkturumfrage des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke (ZVEH) deutlich macht. Das bayerische Elektrohandwerk musste im Jahr 2000 einen geringen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent hinnehmen. Die knapp 5 000 im Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk organisierten Betriebe mit ihren 68 000 Beschäftigten erwirtschafteten 9,85 Mrd. DM. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2001, Seite 47

 
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