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Spezialist für Sonden- und Trinknahrung

Etwa 100 000 Menschen in Deutschland können oder dürfen aus medizinischen Gründen nicht essen. Unter ihnen sind viele Schlaganfall- und Alzheimerpatienten, Unfallopfer und Krebskranke. Um nicht zu verhungern, benötigen sie eine spezielle Flüssignahrung. Die Pfrimmer Nutricia GmbH, Erlangen, hat sich seit ihrer Gründung vor zehn Jahren zu einem der führenden Anbieter der künstlichen Ernährung entwickelt.
„Wir verstehen uns im Verbund mit den Schwesterunternehmen der holländischen Numico-Gruppe als Spezialist auf dem Gebiet krankheitsbedingter Ernährungsstörungen und deren Therapien“, so Geschäftsführer Manfred Köhler, „und auch im kommenden Jahr wollen wir unsere Position im deutschen Markt weiter ausbauen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, will das Unternehmen mit Produkten, die speziell auf Patienten mit bestimmten Krankheiten zugeschnitten sind, neue Märkte entwickeln.
Der Markt für künstliche Ernährung ist in Deutschland in den letzten Jahren nach Firmenangaben durchschnittlich um 15 Prozent pro Jahr gewachsen. Auch künftig wird mit einer erhöhten Nachfrage nach Trink- und Sondennahrung gerechnet. Grund dafür ist der wachsende Anteil älterer Menschen, verbunden mit der steigenden Lebenserwartung. Dadurch nimmt auch die Zahl kranker und pflegebedürftiger Menschen zu. So wird die Zahl der künstlich ernährten Patienten im Jahr 2004 auf schätzungsweise 150 000 anwachsen.
Für diese Patienten bietet Pfrimmer Nutricia ein umfangreiches Produktsortiment: Es umfasst neben Sondennahrungen, die durch die Bauchdecke oder über eine Nasensonde dem Magen-Darm-Trakt zugeführt werden (die so genannte enterale Ernährung), auch die dazu gehörigen Hilfsmittel zur Verabreichung, wie z. B. Sonden und Ernährungspumpen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sowie Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten (Diabetes,
Allergien und andere Stoffwechselerkrankungen) können mit Pfrimmer Nutricia-Sondennahrung ernährt werden. Ebenso bietet Pfrimmer Nutricia Trinknahrungen zur ausschließlichen oder ergänzenden Ernährung kranker Menschen an.
Der Markt in Deutschland gliedert sich in die Bereiche Klinik und „Home Care“ (Kunden außerhalb der Klinik,
z. B. Apotheken, Altenheime, Kinderpflegeheime und ambulante Pflegedienste). Das Wachstum geht vor allem auf das Konto des Home-Care-Marktes. Auf die Ausweitung des Home-Care-Marktes hat Pfrimmer Nutricia frühzeitig reagiert: das Unternehmen gründete den firmeneigenen Pflegedienst Ernährungsteam Pfrimmer Nutricia (etp). „Wir besuchen regelmäßig unsere Patienten zu Hause, schulen Angehörige und Pflegekräfte, sorgen für eine reibungslosere Zusammenarbeit von Haus- und Klinikärzten und erledigen auch Formalitäten mit der Krankenkasse“, beschreibt Heidi Schmitt, Gründerin des etp, die Aufgabe ihres Teams, das aus examinierten Pflegekräften besteht. Dadurch können sich viele Patienten in den eigenen vier Wänden selbst versorgen. Langwierige Klinikaufenthalte werden so dem Patienten erspart. „Diese Betreuung hilft, Kosten zu sparen und entlastet die gesetzliche Krankenversicherung“, so Schmitt.
Das zum niederländischen Numico-Konzern gehörende Unternehmen profitiert von den Forschungskapazitäten des Konzerns rund um die Welt. Zudem hat bereits Pfrimmer von 1919 an Pionierarbeit geleistet. Bereits in den 60er Jahren entwickelte das Unternehmen zusammen mit der NASA die damals so genannte „Astronautenkost“. Im Laufe der Jahre wurde die künstliche Ernährung ständig verbessert. So führte Pfrimmer 1974 die erste Diät ein, die den Nahrungsbedarf eines Menschen vollständig deckt (bilanzierte Diät).
Seit 1991 hat sich die Zahl der Beschäftigten von 40 auf heute 255 mehr als verfünffacht. Der Umsatz stieg während des gleichen Zeitraums auf inzwischen über 100 Mio. DM an. Weitere Meilensteine seit der Fusion waren u. a. der Aufbau des Geschäftsbereichs
Medizinhandel und die Einführung des Nutrison Pack Systems, das als ein neuer Standard in der enteralen Ernährung gilt: Vorgefüllte Nahrungsbeutel und ein spezieller Sondenanschluss sorgen für verbesserte Hygiene und Anwenderfreundlichkeit. Das Unternehmen unterstützt zahlreiche Patienten-Selbsthilfegruppen und ist Mitglied in mehreren Verbänden, darunter der Deutschen
Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), dem Bundesverband Homecare und dem Bundesverband medizintechnologischer Industrie (bv med).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2001, Seite 28

 
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