Telefon: +49 911 1335-1335

Pigmente bringen Farbe in den Alltag

Die Fürther Eckart-Werke, heute Marktführer in den Bereichen Pigmente und Granulate, feiern eine 125-jährige Erfolgsgeschichte: Gegründet wurde das Unternehmen 1876 von Carl Eckart. Bereits 1910 gab es erste Außenhandelsbeziehungen nach China. 1918 wurde das heutige Hauptwerk in Güntersthal bei Velden nordöstlich von Nürnberg errichtet. Nach vielfältigen weiteren Internationalisierungen und Innovationen agiert das immer noch in der Hand der Gründerfamilie Eckart befindliche Unternehmen hochprofitabel auf dem Weltmarkt. Die in der Eckart-Gruppe zusammengeschlossenen Firmen erzielten mit ihren weltweit 2100 Mitarbeitern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 500 Mio. DM.
Die beiden Geschäftsbereiche bewegen sich dabei in völlig unterschiedlichen Märkten: „Pigmente“, unter Leitung der Gesellschafter Heinz Neidhardt und Carl F. Eckart, für dekorative Anwendungen und daher eher im Kleinmengenbereich, „Granulate“ geführt von Gert Rohrseitz, für technische Anwendungen mit großen Produktionsvolumina.
Das Produktsortiment der Effektpigmente umfasst ausgehend von den Goldbronzepigmenten heute auch Aluminium- und Perlglanzpigmente. Diese finden sich z.B. in den Metallic-Druckfarben und Metallpigmentfarben der Lackindustrie, aber auch in der Kunststoffindustrie, der Grafischen Industrie sowie der Kosmetikindustrie wieder. Daher hat der Verbraucher mannigfachen Kontakt zu Produkten der Eckart-Werke: vom Lack des Pkw über die Beschichtung von Konservendosen, dekorativen Lackierungen von Kunststoffgehäusen der Kosumgüterindustrie, den Produkten und den Produktverpackungen aus dem Kosmetikbereich, bedruckten Papierverpackungen jeglicher Art bis hin zu der Oberfläche der häuslichen Gasheizung. In diesen Märkten bewegt sich Eckart als Systemlösungsanbieter mit hohem technologischen Anspruch – früher hergestellte Produkte wie Christbaumschmuck und Pinsel sind heute in dem Produktportfolio nicht mehr vertreten.
Daher sind in dem High-Tech-Unternehmen v.a. hochqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt. Aus- und Weiterbildung genießen folglich einen hohen Stellenwert. Die internationale Ausrichtung spiegelt sich auch bei den Mitarbeitern wider: Im Hauptwerk in Günthersthal sind 20 unterschiedliche Nationalitäten vertreten. Im September 2001 werden dort „nur“ 30 Jugendliche ihre Ausbildung beginnen – es konnten nicht alle Ausbildungsplätze belegt werden. Als weitere Besonderheit bietet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der IHK einen Lehrgang zum Industriemeister Chemie an. Eine solche Personalpolitik untermauert die Expansionsstrategie dieses Geschäftsbereichs, der für 2001 einen weltweiten Umsatz von 300 Mio. Euro anstrebt.
Der Geschäftsbereich Granulate, dessen Hauptsitz sich in Fürth befindet, ist mit weltweit 510 Mitarbeitern der kleinere. Von dort werden die Kunden in der Sinter-, der Hütten- und Metall-, der Schweiß-, der Kohlebürsten- und allgemein der Chemischen Industrie bedient. Sie werden mit Metallpulver aus Kupfer, Aluminium, Magnesium, Bronze, Zinn, Zink etc. für unterschiedlichste Anwendungen beliefert. Diese Produkte finden sich beispielsweise sowohl in Feuerwerkskörpern als auch in Ytong-Bausteinen, aber auch im Hohlraumschaum
eines Ferrari wieder. Der Materialumschlag für die gefertigten Produkte belief sich 2000 auf 70 000 Tonnen Aluminium, 12 000 Tonnen Kupfer sowie 10 000 Tonnen Magnesium. Auch für diesen Geschäftsbereich ist ein anhaltender Wachstumspfad anvisiert und prognostiziert. Die Unternehmensentwicklung kommentiert Carl F. Eckart zusammenfassend für beide Geschäftsbereiche: „Unsere Produktion hat sich von der reinen Metallbearbeitung hin zu komplexen chemischen Prozessen verlagert. Dabei basiert unser Erfolg auf der technologischen Entwicklung, zukunftsweisender Akquisition, Kundenservice und v.a. auf dem Know-how unserer Mitarbeiter“. gb
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2001, Seite 50

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick