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Sondereinflüsse drücken auf Ertrag

Die weltweit tätige Faber-Castell-Gruppe, Stein bei Nürnberg, hat im Geschäftsjahr 2000/2001 (1. April bis 31. März) den konsolidierten Umsatz um 19 Prozent auf 596 Mio. DM gesteigert. Auf die Vermarktungsregion Europa/Nordamerika entfielen davon 319 Mio. DM. Während die Geschäfte in den USA enttäuschend verliefen, setzte sich die positive Entwicklung in Europa fort. Im schwierigen deutschen Markt erzielte der fränkische Schreibgerätehersteller eine Umsatzsteigerung von rund drei Prozent und lag damit über dem Branchendurchschnitt. Im laufenden Geschäftsjahr, dem 240. Jahr ihres Bestehens, rechnet die Gruppe mit einem Umsatzwachstum von fünf Prozent. Erfreulich sei die hohe Auslastung der deutschen Werke.
Zwei Sondereinflüsse belasteten nach den Worten des Geschäftsführenden Gesellschafters Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell das Ergebnis der Gruppe erheblich: Durch das Scheitern von Internet-Partnern, über die insbesondere „Creativity for Kids“-Produkte vertrieben wurden, mussten in den USA Umsatz- und Forderungsausfälle hingenommen werden. Dazu kamen unerwartet große Anlaufschwierigkeiten im neuen Werk Costa Rica. Nach verzögertem Start der Brettchenfertigung konnte inzwischen jedoch die Produktion von Buntstiften aufgenommen werden. Beide Probleme hätten dazu geführt, dass sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzrendite nach Steuern auf 1,3 Prozent vom Netto-Gruppenumsatz reduzierte (Vorjahr 3,4 Prozent). Ohne die Sondereinflüsse läge die Umsatzrendite bei 4,2 Prozent nach Steuern.
Faber-Castell zählt weltweit zu den führenden Herstellern und Vermarktern von hochwertigen Produkten zum Schreiben, Malen und kreativen Gestalten. Im Kernbereich holzgefasste Stifte ist die Gruppe mit mehr als 1,8 Mrd. Blei- und Farbstiften pro Jahr nach eigenen Angaben der bedeutendste Hersteller der Welt. Weltweit beschäftigt Faber-Castell in 15 Fertigungsstätten und 19 Vertriebsgesellschaften rund 5 500 Mitarbeiter, davon 906 in den deutschen Werken Stein (691) und Geroldsgrün (215).

Internationale Märkte
Unter dem Dach der Faber-Castell-AG als Holding für alle Gesellschaften werden die weltweiten Industrie-Geschäfte nach den Vermarktungs-Regionen Europa/Nordamerika, Lateinamerika, Asien/Pazifik koordiniert. In Lateinamerika konnte Faber-Castell im Jahr 2000/2001 trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen und nach einem schwachen Vorjahr ein Umsatzwachstum von 18,5 Prozent auf 309,5 Mio. DM erzielen. Argentinien bleibe dabei mit nur geringem Zuwachs ein unverändert problematischer Markt, so Graf Faber-Castell. In Brasilien wurde ein moderates Wachstum um 7,4 Prozent erreicht, erfreuliche Zuwächse verzeichnete Faber-Castell in den Ländern Peru und Kolumbien. Das Geschäft in Asien/Pazifik entwickelte sich 2000/2001 erneut positiv. Malaysia und Indonesien konnten sehr gute Wachstumssteigerungen aufwiesen. Der 1999 begonnene Aufbau der Faber-Castell-Geschäfte in Indien setzte sich ebenfalls planmäßig fort. Insgesamt verzeichnete die Vermarktungsregion Asien/Pazifik mit 93 Mio. DM einen Umsatzanstieg von 31 Prozent. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2001, Seite 47

 
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