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Für mehr Software-Durchblick

Rund 300 Fachbesucher aus Europa und Kanada – amerikanische Gäste hatten aufgrund der Terroranschläge kurzfristig abgesagt – trafen sich auf der dreitägigen Conquest 2001 in den Räumen der Nürnberger Fachhochschule (FH). Damit konnte der ausrichtende Verein Arbeitsgemeinschaft Software-Qualität Franken (ASQF) seinem internationalen Anspruch erneut gerecht werden. Wissenschaftler, Entwickler und Anwender aus der Praxis nutzen Vorträge und Arbeitskreise zum Erfahrungs- und Fachaustausch über Software-Qualität. Auf der Tagungsagenda fanden sich Themen wie Projektmanagement, Qualitätssicherung und Prozessgestaltung.
Obwohl die meisten Anwender kaum eine Vorstellung von der Komplexität der Softwarelösungen haben, rückten die diskutierten Themen immer stärker ins Interesse der Allgemeinheit: „Denn heute ist jeder von Softwarequalität betroffen“, unterstrich ASQF-Präsident Bernd Hindel. Einer Studie zufolge besitze oder benutze jeder Bürger eines Industrielandes rund 30 Mikro Controller, die sich in Alltagsgeräten und Maschinen wiederfinden. „Die Funktionsfähigkeit einer Kaffeemaschine oder eines Pkws hängt heute von der Qualität der darin verbauten Software ab“, so Hindel. In diesem Jahrzehnt werde sich die Anzahl der Micro Controller pro Kopf mehr als verdoppeln.
Der Raum Mittelfranken schneide nach Ansicht des ASQF-Geschäftsführers Robert Treffny beachtlich ab: Man finde hier eine große Anzahl von Softwarefirmen, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben, die von „fachlich hervorragenden Mitarbeitern“ unterstützt würden. „Wir sind in Bayern und gerade hier in der Region auf dem richtigen Weg.“
Die Nähe zu den beiden Hochschulen sorge für den geeigneten Nachwuchs. Allein die Fachhochschule Nürnberg hat in ihrer IT-Sparte, also Diplom-, Bachelor und Master-Studiengänge, jetzt im Wintersemester rund 1 400 Studierende. Damit sei, so Hochschulrektor Herbert Eichele, die FH „nach Studenten gemessen“ größer als die Technische Fakultät der Universität Erlangen Nürnberg. Hierin spiegele sich das Engagement wieder, sowohl der Nachfrage der Wirtschaft, als auch den Interessen der Studierwilligen konsequent entgegen zu kommen. Trotz aktuell trüber Meldungen aus der Wirtschaft würden die Berufsperspektiven von gut ausgebildeten IT-Fachkräften nach wie vor gut ausschauen.
Optimistisch zeigte sich auch die zur Jahremitte von der Erlanger Softwareschmiede 3Soft ausgegründete Method Park Software. Die Ausstellerfirma beteiligte sich gleichzeitig als Sponsor des Kongresses, um einen Beitrag zur IT-Region Franken zu leisten. Bereits jetzt sind in Erlangen 28 Mitarbeiter festangestellt und konzentrieren sich auf Schulung, Beratung und Entwicklung, das Startup rechnet auf der Beschäftigungsseite mit einer rasanten Entwicklung.
Im nächsten Jahr wird die Conquest gemeinsam mit der EuroSPI in Nürnberg ausgerichtet. Die EuroSPI ist eine inhaltlich vergleichbare Konferenz, die alljährlich in einem anderen europäischen Land stattfindet. Dadurch, betonte Hindel, werde Nürnberg ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit der europäischen IT-Branche auf sich ziehen.“ tt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2001, Seite 15

 
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