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Neue Chancen durch innovative Bürokonzepte

Modernität hat in der Büroarbeit längst Einzug gehalten. Effiziente Arbeit ist nicht mehr an einen persönlichen Schreibtisch gebunden. Die Nutzung der neuesten Technologien macht es möglich: Your office is where you are. Die Entwicklungen auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie (IT) führen zu revolutionären Veränderungen von Arbeitsweise und Büroorganisation. Internet und e-mail machen die Kontaktaufnahme und die Übermittlung von Informationen an (fast) jeden Ort möglich. Reaktions- und Bearbeitungszeiten verkürzen sich. Arbeit wird zunehmend abhängig von Information, Kommunikation und Wissen. Hier liegt die eigentliche Herausforderung. Hierarchien werden zum Hemmschuh. Widerstände gegen diese Veränderungen, Stillstand oder auch nur kurzes Verharren in der Tradition des Bewahrens können für Organisationen schnell einen Rückschritt bedeuten, und das heißt Verlust an Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit.
Büroinnovationen bieten Chancen für jede Organisation - Konzepte müssen entsprechend dem Bedarf immer neu auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Aber: was neu ist und dem Zeitgeist folgt, muss nicht für jede Organisation auch sinnvoll und geeignet sein. Mit der Einführung neuer Konzepte muss eine kritische Prüfung aller Elemente und Angebote einhergehen. „Maßschneidern“ heißt die Devise.

Kommunikation fördern
Die neuen, mobilen Bürokonzepte sind dadurch gekennzeichnet, dass man sich von klassischen Strukturen konsequent löst und kommunikationsfördernde Arbeitslandschaften aufbaut. Eine transparente Struktur fördert die Kreativität des Einzelnen, fördert die Bildung von Teams und die Entstehung von Netzwerken. Arbeitslandschaften müssen harmonisch an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden und Prozesse und Abläufe unterstützen. Transparenz und Offenheit, Flexibilität in der Arbeitsweise und Elastizität der Raumstrukturen sind gefordert. Es besteht Bedarf an Multi-Funktionalität.
Der Mensch soll immer weniger an einen nur für ihn vorgehaltenen Raum gebunden werden. Digitale Archivierungskonzepte unterstützen die neue Arbeitsweise und entbinden den Einzelnen von Raum und Ort – und reduzieren die Papierablage. Dies schafft nicht nur Platz, sondern unterstützt den Arbeitsablauf. Zeitgleich steigt aber die Informationsflut durch e-mail. Die Anforderungen an Raumorganisationen sind in modernen Bürostrukturen differenzierter als in herkömmlichen Büros. Sie sind kleinteiliger, variabler und transparenter. Die isolierte Arbeitsweise im Einzelbüro wird abgelöst durch die kommunikationsfördernde „Bürolandschaft“ mit Charakter und Ambiente. Jeder Mitarbeiter soll sich darin von personengebundenen Tischen, Stühlen und Schränken lösen und so Freizügigkeit und Bewegungsfreiheit in der Gestaltung schaffen.
Mit diesem Ansatz einher gehen Alternativen wie Telearbeit – etwa zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf – oder flexible Arbeitszeitgestaltung für Angestellte. Entscheidend ist das Erreichen der Ziele, unabhängig von Zeit und Präsenz an einem bestimmten Platz. Diese flexiblen Arbeitsformen stellen in besonderem Maße auch neue Anforderungen, an Möbel. Büroraumkonzepte sind gefordert, die die Vielfältigkeit der Arbeitsprozesse unterstützen. Ergonomie und Funktionalität sind dominant und lösen traditionelle Werte ab. Variable Arbeitsplätze, die durch Teams zeitgleich oder versetzt flexibel genutzt werden können, müssen schnell und unproblematisch auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer einstellbar sein. Einrichtungselemente müssen leicht veränderbar sein und auf die flexible Gestaltung des Raumes eingehen, um auch künftigen Veränderungsprozessen gerecht werden zu können. Parallelen zur veränderten Arbeitsweise im gewerblichen Bereich – Stichwort Gruppenarbeit – sind nicht zu verkennen.
Verlust an Identität?
Kritiker führen im Zusammenhang mit flexiblen Bürokonzepten häufig an, der Mitarbeiter habe mit einem „Verlust an Identität“ zu kämpfen. An die Stelle des eigenen und persönlichen Arbeitsplatzes tritt jedoch eine eigene und gemeinsam „Bürolandschaft“ mit unterschiedlichen Angeboten für unterschiedliche Tätigkeiten. Hier sind Büroraumkonzepte gefordert, die auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind.
Das Ergebnis dieses Entwicklungs- und Umstellungsprozesses ist dann eine gänzlich neue Arbeitsumgebung. Diese kann aber nur sichtbarer Ausdruck einer intensiven und kontinuierlichen Analyse der Arbeitsabläufe aller Mitarbeiter und in besonderem Maße des Managements sein. Allen muss klar sein: Neue Büroraumkonzepte verändern die Arbeitsweise. Jeder muss seine eigenen Abläufe selbst kritisch hinterfragen: Wo kann ich die neuen Kommunikationsmittel noch effizienter einsetzen? Wie muss ich Arbeit neu oder anders strukturieren?
Welche Chancen ergeben sich für mich aus einer neuen Arbeitsumgebung? Ergebnis- statt Anwesenheitsorientierung verlangt ein Umdenken – bei Mitarbeitern wie Vorgesetzten. Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit nehmen zu.
Zur Aufgabe für Vorgesetzte werden Motivation und Inspiration. Veränderung kann zwar von außen gefordert werden, muss aber von innen heraus gelebt werden.
Gute Geschäfte mit Büromöbeln
Während die Möbelbranche insgesamt schwächelt, konnten sich die deutschen Büromöbelhersteller über ein Umsatzplus im Jahr 2000 von rund vier Prozent freuen. Auch für das Jahr 2001 rechnet der Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V. (BSO) mit einem weiteren Wachstum von zwei bis drei Prozent. Insgesamt setzte die Büromöbelindustrie im vergangenen Jahr 5,498 (5,281) Mrd. DM um. Korpusmöbel legten um 3,6 Prozent und Bürositzmöbel um 5,1 Prozent zu.
Neben den Umstrukturierungen, mit denen die Wirtschaft
Rationalisierungsreserven nutzt und in ihren Büros auf den Übergang von der Dienstleistungs- zur Informationsgesellschaft reagiert, erwiesen sich die Exporte als stärkster Wachstumsimpuls. Die Ausfuhren stiegen bei Korpusmöbeln um 22,2 Prozent auf 675,5 (552.7) Mio. DM und bei Bürodrehstühlen um 38 Prozent auf 343,4 (248,9) Mio. DM.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2001, Seite 28

 
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