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Stahlmöbel-Spezialist mit Wurzeln in Wien

Während der K.u.K.-Monarchie wurde die heutige Dinzl Unternehmensgruppe in Schillingsfürst gegründet, die sich als eine der größten Stahlmöbelproduzenten in Deutschland bezeichnet. Vor kurzem beging die Traditionsfirma ihr 150-jähriges Jubiläum.
Aktuell beschäftigt Dinzl 380 Beschäftigte. In drei Werken werden Stahlblechkoffer (für Werkzeuge, Sortimente usw.), hochwertige Kfz-Einrichtungen aus Aluminium (z. B. für Service- und Handwerkernutzfahrzeuge), Lagerregale in sämtlichen Ausführungen, Stahl- und Alu-Möbel für Werkstatt und Büro sowie verschiebbare Regalanlagen und Umlaufregale (Paternoster) hergestellt. Des Weiteren werden auch Logistik-Dienstleistungen angeboten. Zur Unternehmensgruppe gehören die Firma
Zippel Regaltechnik GmbH, Dinzl Ordnungstechnik GmbH, Dinzl Feinwerktechnik KG (Konfektionierung für die Automobil-Zulieferindustrie). Im Jahr 2000 summierte sich der Gruppenumsatz auf ca. 60 Mio. DM. Die derzeitige wirtschaftliche Situation des Unternehmens sei „in bester Ordnung“, so Firmenchef Peter Dinzl in Anlehnung an den Firmenslogan. Bei den Stahlblechkoffern ist Dinzl nach eigenen Angaben Marktführer, für seinen patentierten mobilen Werkzeugkasten heimste das Unternehmer einen Designer-Preis ein. Unter den Herstellern von Büromöbeln aus Stahl rangiert das Unternehmen in Deutschland nach eigenen Angaben auf Platz vier.
Die Geschichte des Unternehmens geht auf das Jahr 1851 zurück, als Robert Dinzl in Wien mit der industriellen Fertigung von Einrichtungen aus Eisen begann. Zur Produktpalette gehörten diverse Haushaltsgegenstände, wie z. B. Balancewaagen und die erste österreichische Fahrradmarke „Monarch“. Zur Weltausstellung in Wien im Jahre 1873 verlieh Kaiser Franz-Josef Firmengründer Robert Dinzl die Verdienstmedaille der K.u.K.-Monarchie. Vor Beginn des Ersten Weltkrieges beschäftigte das Unternehmen an den Standorten Budapest, Zagreb und Arad rund 1 000 Mitarbeiter. 1944 wurden die Werksanlagen in Wien bei einem Bombenangriff nahezu vollständig zerstört. Nach Kriegsende verlagerte der Enkel des Firmengründers, Helmut Dinzl, den Betrieb nach Tiegerfeld (Schwäbische Alb) und begann 1949 mit der Herstellung von Lichtschaltern aus Kunstharz. 1961 folgte der Umzug nach Schillingsfürst. Gleichzeitig besann sich das Traditionsunternehmen auf seine „eisernen“ Wurzeln und produzierte die ersten Stahlblechkoffer.
Unter der Leitung von Peter Dinzl, der 1973 das Ruder in Schillingsfürst übernahm, entstanden 1982 im Schillingsfürster Industriegebiet neue Betriebsgebäude, die in den Folgejahren erweitert wurden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2001, Seite 35

 
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