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Wachstum trotz Flaute in der IT-Branche

Der rasante Niedergang der New Economy, der seit Monaten auch im Großraum Spuren hinterlassen hat, konnte der Erlanger Softwareschmiede 3Soft GmbH bisher nichts anhaben. Das Unternehmen will voraussichtlich bis zum Jahresende seinem Umsatz um rund ein Drittel auf fast 16 Mio. DM steigern. Die Zahl der Mitarbeiter wurde seit Januar um fast 40 auf über 110 erhöht.
Dieses Wachstum gegen den Branchentrend hat nach Firmenangaben zwei Ursachen: Zum einen habe man sich in der 13-jährigen Unternehmensgeschichte ein ganz spezielles Know-how erarbeitet. Zum anderen habe man sich auf die zukunftsträchtigen Märkte des so genannten In-Car Computing und der Hausautomatisierung spezialisiert. In diesen Segmenten bietet 3Soft Mikroprozessoren, so genannte Embedded Systems an, die als wichtiger Bestandteil elektronischer Geräte deren Steuerung übernehmen. Die 3Soft-Lösungen finden sich in Steuergeräten des neuen 7er-BMW genauso wie in Navigations- und Telematik-Systemen.
„Weder der Internet-Hype noch der Neue Markt konnten uns zu gefährlichen Experimenten verleiten,“ begründet Geschäftsführer Johann Haas seinen Optimismus für die kommenden Jahre. Für 2002 werde ein Wachstum von über 60 Prozent auf etwa 27 Mio. DM angepeilt, ergänzte Geschäftsleitungs-Kollege Otto Fößel. Man habe gute Kundenbeziehungen zur deutschen Automobilindustrie aufgebaut und profitiere nun davon, dass die Technologiesprünge im Kfz wesentlich von deutschen Ingenieuren vorangetrieben werden. Hier werde eine Menge neuer Lösungen in den nächsten Jahren gebracht. Von diesem Wachstum will sich 3Soft auch mittelfristig mit Umsatzsprüngen von alljährlich rund einem Drittel ein gehöriges Stück von Kuchen abschneiden. In drei Jahren soll der Umsatz bei über 56 Mio. DM liegen.
Bei der Nachwuchsgewinnung will das Unternehmen weiter engagiert vorgehen. Immerhin sind fast neun von zehn Beschäftigten hochqualifizierte Hochschulabsolventen, die im Wesentlichen aus den Fachbereichen Informatik und Elektrotechnik kommen. Hier habe sich ausgezahlt, dass man unter anderem auch enge Beziehungen zu den Hochschulen gepflegt habe.

Weitere Einstellungen geplant
Im nächsten Jahr sollen weitere 70 Spezialisten eingestellt werden und somit die Mitarbeiterzahl auf fast 180 im Jahresdurchschnitt steigen. Gefragt sind Ingenieure aus den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Physik und Mathematik sowie Mitarbeiter mit Erfahrungen aus den drei Zielmärkten Automobilindustrie, Haustechnik und Medizintechnik.
Neue Mitarbeiter will 3Soft auch durch „Wohlfühl-Arbeitsplätze“ im neuen Firmengebäude gewinnen, in das 13 Mio. DM investiert worden waren. Eine Unternehmenskultur der offenen Türen, Bioobst für alle sowie eine hauseigene Firmenolympiade sollen Lust auf die Softwareschmiede machen. Denn die Komponenten fänden sich zwar in vielen Produkten am Markt, aber kaum jemand kenne den innovativen Beitrag von 3Soft. Nun soll die Präsenz in der Region verstärkt werden, um die bis zum Jahr 2004 eingeplanten rund 170 neuen Mitarbeiter auch tatsächlich am Markt zu bekommen. tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2001, Seite 45

 
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