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Beste Erfahrungen mit Telearbeit

Die Firma Klar Automation GmbH mit Sitz in Lonnerstadt beschäftigt derzeit 16 Mitarbeiter, von denen zwei seit einem dreiviertel Jahr hauptsächlich von zu Hause aus tätig sind. Sowohl die beiden Mitarbeiter als auch Geschäftsführer Michael Klar sehen diese neue Form der Zusammenarbeit äußerst positiv.
Kerngeschäft der Klar Automation GmbH ist Software-Entwicklung im Bereich der Automatisierungstechnik. Neben reiner Software bietet das Unternehmen auch Komplettsysteme inklusive der dazugehörigen Hardware, außerdem gehören Coaching und Seminare zur Dienstleistungspalette.
Die beiden Tele-Mitarbeiter von Klar Automation, die bei Nördlingen und in Bayreuth wohnen, sind seit längerem mit der Durchführung von Software-Projekten sowie im Bereich Know-how-Transfer tätig. Aus privaten Gründen wollten beide Mitarbeiter näher an ihrem Herkunftsort arbeiten. Auf der anderen Seite wollten sie jedoch gerne weiter bei der Klar Automation beschäftigt sein. Durch die Einrichtung von Telearbeitsplätzen haben die beiden Mitarbeiter mehr Zeit für ihr Privatleben gewonnen, der Firma Klar Automation blieben zwei bewährte Fachkräfte erhalten.
Natürlich will die Einrichtung von Telearbeitsplätzen nach Aussage von Michael Klar gut überlegt sein. Kritiker sind häufig der Meinung, dass besonders Projektarbeit nicht von zu Hause aus geschehen können, weil für eine enge Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern räumliche Nähe sehr wichtig wäre. Dies muss nach Klars Auffassung jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein. Wichtig sei, dass technische und soziale Anbindung an das Unternehmen stimmen.
Nicht unterschätzt werden dürfe vor allem die soziale Komponente. Nicht jeder Mitarbeiter eigne sich für Telearbeit. Wichtig seien selbstständiges und verantwortungsvolles Arbeiten. Auf das Experiment ließ sich der Geschäftsführer vor allem auch deswegen ein, weil er die Mitarbeiter bereits gut kannte und wusste, dass auf sie Verlass ist. Kritischer wäre Telearbeit bei neuen Mitarbeitern, deren Arbeitsstil und Wissensstand noch nicht eingeschätzt werden können.
Der persönliche Kontakt zu den „telearbeitenden“ Mitarbeitern darf nicht verloren gehen. Regelmäßige Zusammenkünfte bekommen damit einen noch höheren Stellenwert. Neben Arbeitssitzungen sind auch soziale Anlässe wichtig, bei denen man zwanglos nebenbei ins Gespräch kommt. Ein „Social Event“ ist bei Klar Automation z.B. der wöchentlich stattfindende Spieleabend. Natürlich müssen auch die technische Ausstattung und die Anbindung an das Unternehmen stimmen. Eigener Telefonanschluss, Fax, Kopierer, e-mail und der direkte Zugang zum Firmennetz gehören zur Ausstattung. Bei der technischen Realisierung des Firmennetz-Zugangs setzt Klar Automation aus mehreren Gründen auf Open Source. Zum einen bleibe man damit herstellerunabhängig, zum anderen stellten sie eine kostengünstige Alternative dar. Der Zugriff auf das Firmennetz geschieht via Internet, wobei ein besonders sicheres Übertragungssystem genutzt wird, das eine verschlüsselte konstante Verbindung ermöglicht. Das heißt, steht die Verbindung einmal, erfolgt der Zugriff direkt; verschlüsselt wird auf der Übertragungsebene, nicht erst auf der Datenebene. Natürlich kann nicht jede Aufgabe von zu Hause aus erledigt werden. Dozieren, Coaching und Kundentermine, Integrations- und Testarbeiten bei größeren Anlagen finden - wie bisher auch - vor Ort statt.
Auf Grund der positiven Erfahrungen mit Telearbeit denkt Geschäftsführer Klar bereits an eine Art „virtuelles Unternehmen“, das mit seinen Mitarbeitern auch bundesweit arbeiten könnte. Der in Franken zentral gelegene Firmensitz in Lonnerstadt soll dann schwerpunktmäßig als Schaltzentrale und für Zusammenkünfte dienen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2002, Seite 53

 
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