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Hoffnung auf ein Anziehen der Investitionsneigung

 

 

Die IPTE Germany GmbH mit Sitz in Fürth, eine Tochtergesellschaft der im belgischen Genk ansässigen IPTE-Gruppe, hat im Geschäftsjahr 2001 einen Umsatz von 22 Mio. Euro erzielt. Die deutsche Tochter, die schwerpunktmäßig im Bereich Automatisierung tätig ist, schloss mit einem Verlust von 4,5 Mio. Euro ab. Bedingt durch die gesamtwirtschaftliche Situation mussten auch in Fürth rund 25 Stellen wegfallen. Aktuell sind hier 105 Mitarbeiter beschäftigt, was laut Baren den absoluten Minimalstand bedeute. Nach seinen Worten wird man dadurch jetzt bei prognostiziert gleichbleibendem Umsatz „eine schwarze Null“ schreiben können.
Im Geschäftsjahr 2001 hat die gesamte IPTE-Gruppe einen Umsatz von 108 Mio. Euro erreicht. Geplant waren jedoch 160 Mio. Euro nach jährlichen Steigerungen, die bislang bei 100 Prozent und mehr gelegen hatten. Dabei zeigte sich im ersten Halbjahr 2001 noch ein Umsatzplus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im zweiten Halbjahr reduzierte sich der Umsatz jedoch um 39 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten, was nach Firmenangaben rund 30 Mio. Euro entspreche. Die Ursachen für den Rückgang sieht Huub Baren, Gründer und Präsident der Firmengruppe, im Wesentlichen in den Marktschwächen der Bereiche Telekommunikation und PC. Die Unternehmensgruppe mit den zwei Standbeinen Automatisierung sowie Auftragsfertigung und Konfektionierung für Großkunden, produziert in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Singapur.
Der Bereich Testautomatisierung, vor allem für Handys, trug mit über 62 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei. Dies entspreche einer Steigerung dieses Bereichs um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der Auftragsfertigung musste dagegen ein Rückgang um 19 Prozent auf nunmehr rund 45,5 Mio. Euro hingenommen werden. Baren begründete dies mit dem zum Teil schlagartigen Wegbrechen zugesagter Aufträge durch Großkunden. So habe allein Philips sein Auftragsvolumen um rund zehn Mio. Euro herunter gefahren. Der Kunde Alcatel habe gar ein Volumen von je 20 Mio. Euro in drei aufeinander folgenden Jahren auf vier Mio. Euro gekürzt.

Restrukturierung
Der weltweite Rückgang in der Elektronikproduktion erforderte in der zweiten Jahreshälfte 2001 Restrukturierungsmaßnahmen. Ziel, so Huub Baren, sei die Rückkehr in die Gewinnzone bereits 2002. Daher musste die Belegschaft der Gruppe von rund 930 auf zunächst 600 reduziert werden. Durch zwischenzeitliche Firmenzukäufe beläuft sich der aktuelle Mitarbeiterstand nach Firmenangaben auf 820. Die Kosten der Restrukturierung und einmalige Abschreibungen ergeben einen Verlust, der mit 8,2 Mio. Euro beziffert wurde (im Vorjahr war noch ein Gewinn von ca. 3,6 Mio. Euro ausgewiesen worden).
Die aktuelle unsichere wirtschaftliche Lage macht eine seriöse und realistische Prognose nach Barens Worten unmöglich. Er erwartet aber für den Bereich Automatisierung die gleiche Größenordnung wie in der letzten Jahreshälfte 2001. Er sehe aber grundsätzlich optimistisch in die Zukunft. Schließlich sei gegenwärtig eine geeignete Zeit für günstige Zukäufe und zwar in beiden Geschäftsbereichen. Manche Mitbewerber hätten teilweise Rückgänge bis zu 50 Prozent zu verkraften, „da kann man billig einkaufen, was wir auch werden.“ Außerdem habe sich die Auftragsfertigung zum Jahresende 2001 hin leicht erholt. Zuversichtlich stimme auch, dass gegen Ende einer Konjunktur-Delle stets mit einem Investitions-Stau auf Seiten der Kunden zu rechnen sei: „2003 werden wir kaum nachkommen mit den Aufträgen, dann geht es schnell bergauf mit den Umsätzen“, begründet er seinen Optimismus. de.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2002, Seite 43

 
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