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Nach dem Ende des „Kabelgroschen“ auf der Suche nach neuen Feldern


Die BayMS - Bayerische Medien-Servicegesellschaft mbH war 1992 in Nürnberg von 14 der 18 bayerischen Medienbetriebsgesellschaften, der überregionalen Münchner Gesellschaft für Kabelkommunikation und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gegründet worden.

Hauptaufgabe der Gesellschaft ist das Inkasso des so genannten „Kabelgroschens“. Die Gebühr von derzeit zwölf Euro im Jahr wird von allen Haushalten erhoben, die ihre Fernsehprogramme im Freistaat Bayern über einen Kabelanschluss empfangen. Diese Abgabe wird zusätzlich zur Rundfunkgebühr (Einzug durch die GEZ) und die Gebühr der Telekom fällig.
Zugute kommen die Einnahmen den Fernsehanbietern, denen damit auf dem Weg zu einem wirtschaftlich tragfähigen Betrieb geholfen werden soll. Rechtliche Grundlage ist das Bayerische Mediengesetz, das mit dem Teilnehmerentgelt u.a. eine bayernweit gleichwertige Versorgung mit lokalen und regionalen TV-Anbietern sicherstellen will.

Von 1994 bis 1998 wickelte die BayMS, die mittlerweile 40 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2001 rund 2,1 Mio. Euro mit ihren eigenen Dienstleistungen umsetzte, das Inkasso der Teilnehmerentgelte im Auftrag von 14 bayerischen Medienbetriebsgesellschaften ab, seit 1999 ist die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) der Auftraggeber der Nürnberger Gesellschaft. Der Hintergrund: Die Haushalte, die über Kabelanschluss verfügen, empfangen ein von der Landeszentrale genehmigtes Programm.

Das Teilnehmerentgelt muss laut Bayerischem Mediengesetz noch bis 31. Dezember 2008 bezahlt werden. Der „Kabelgroschen“, der bis 1998 noch 3,30 DM monatlich betrug und schrittweise auf jetzt einen Euro monatlich gesenkt wurde, wird bis zum Auslaufen im Jahr 2008 nochmals in Stufen auf zuletzt 0,30 Euro verringert.

Für die BayMS, die für ihren Auftraggeber BLM im Rahmen des Kundenmanagements Dienstleistungen in den Bereichen Kundenservice, Fakturierung und Mahnwesen, Abwicklung des Zahlungsverkehrs inklusive Debitoren- und Treuhandbuchhaltung, Dokumentenmanagement und Berichtswesen erbringt, bedeutet das absehbare Ende des Teilnehmerentgelts, dass neue Geschäftsfelder erschlossen werden müssen. Um sich für die Zeit danach fit zu machen, wurde die Unternehmensorganisation bereits 2001 umstrukturiert und der neue Leistungsbereich Consulting eingeführt. Das Geschäftsfeld Informationstechnologie wird ausgeweitet.

Verstärkt will die BayMS nun neben den bereits erwähnten Kundenmanagement-Dienstleistungen auch folgende Services anbieten: Consulting sowie Software- und Datenbanklösungen für das Kundenmanagement, Hosting und Dokumenten-Management-Systeme.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2002, Seite 47

 
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