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Die Handelslandschaft wird ärmer

Von einer dramatischen Verschlechterung der Ertragslage im Einzelhandel sprach der Präsident des Bayerischen Einzelhandelsverbandes, Erich Vorwohlt, auf einer Pressekonferenz am Rande der 56. Landesdelegiertentagung seines Verbandes in Nürnberg. Die rund zwei Prozent realer Umsatzrückgang, die die statistischen Ämter ermittelten, spiegeln seiner Ansicht nach nur ein unzureichendes Bild der Lage wider, da es sich nur um rechnerische Mittelwerte handele. In Wirklichkeit lägen die Rückgänge vielfach im zweistelligen Bereich.
Die Umsatzrückgänge seien sehr branchenspezifisch und beim Handel mit Elektro- und Hifi-Artikeln mit über 14 Prozent am höchsten. Dagegen verzeichne der Handel mit Verbrauchsgütern, vor allem der Nahrungsmittelhandel, leichte Zuwächse von einem halben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch sei die Lage insgesamt so, dass rund ein Drittel aller Einzelhandelsbetriebe „im Koma“ lägen, so Vorwohlt. Als Gründe sehe der Verband in erster Linie die schwache Nachfragesituation der privaten Haushalte, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit, und die gesamte Euro-Problematik mit ihrer psychologisch bedingten Kaufzurückhaltung. Der Einzelhandel habe den Euro nicht zu Preissteigerungen benutzt, vielmehr sehe man sich bei der „Teuro-Diskussion“ teilweise von Verbraucherschützern und Medien in „Sippenhaft“ genommen wegen einiger weniger „schwarzer Schafe“ wie der Gastronomie, die tatsächlich die Preise erhöht hätten.

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WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2002, Seite 17

 
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