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Das Bobby-Car feiert 30. Geburtstag

Papiertaschentücher – das sind Tempos, Geschirrspülmittel - das ist Pril und Rutschautos für kleine Kinder – das sind Bobby Cars. Vor 30 Jahren lief der erste der kleinen Flitzer, die völlig ohne Schadstoffe allein mit der Muskelkraft der Beine ihrer kleinen Besitzer angetrieben werden, vom Band.

Zehn Mio. Stück wurden bislang weltweit verkauft. „Momentan liegen wir mit unseren Verkaufszahlen schon 17 Prozent über denen des Vergleichszeitraumes im letzten Jahr“, freut sich Alleininhaber der Big Spielwarenfabrik und Erfinder des Big Bobby-Cars, Ernst A. Bettag. Er ist von seinem Erfolgsmodell überzeugt und geht davon aus, dass dies nicht der letzte runde Geburtstag sein wird, den seine Firma feiern kann.

„Unser Bobby-Car spricht Kinder schon von der äußeren Erscheinung her einfach an. Es ist farbenfroh, hat keine scharfen Ecken und Kanten und es ist vor allem haltbar, das wissen insbesondere die Eltern zu schätzen,“ beschreibt Bettag seinen Verkaufsschlager. Wie es sich für einen echten Sportwagen gehört, ist rot die beliebteste Farbe bei den Bobby-Cars. Es gibt sie aber auch in vielen anderen Farben und Varianten, zum Beispiel als Feuerwehr- oder Polizeiauto. Außerdem lassen berühmte Autofirmen wie Porsche, Jaguar, Ferrari oder BMW bei Big ihre Traumwagen im Miniformat für Kinder produzieren. Seit 1995 werden auch immer wieder Design-Bobby-Cars - gestaltet von renommierten Künstlern wie Otmar Alt, James Rizzi oder Kitty Kahane - angeboten.
Und dann gibt es auch noch ganz andere Bobby-Car-Fans: Erwachsene, die Rennen im In- und Ausland veranstalten. Mit ihren getunten Kunststoff-Flitzern erreichen sie Geschwindigkeiten von über 100 Kilometern in der Stunde.

Das Fahren mit einem Bobby-Car macht aber nicht nur Klein und Groß Riesenspaß, es ist auch noch gesund. Wissenschaftler der Uniklinik Bochum haben festgestellt, dass die gute Form einen Beitrag zur schonenden Teilbelastung der Gelenke leistet. Sie setzen deshalb Bobby-Cars systematisch zur Nachbehandlung von Hüftgelenkserkrankungen bei Kindern ein.

Rund ein Drittel des Jahresumsatzes von 21 Mio. Euro erwirtschaften die rund 200 Mitarbeiter mit dem „Geburtstagkind“ Bobby-Car und seinen Varianten plus Zubehör. Produziert werden sie wie die übrigen insgesamt 300 Artikel – dazu gehören Tretfahrzeuge, Outdoor-Spielgeräte und kleinere Kunststoff-Spielsachen - ausschließlich in Deutschland und zwar in Burghaslach (Landkreis Neustadt/Aisch). Nachdem ein Brand im Stammwerk in Fürth 1998 nahezu die gesamte Produktion zerstörte hatte, baute man in Burghaslach – dort bestand bereits ein Zweigwerk – auf einem 320 000 Quadratmeter großen Areal in nur 16 Monaten und mit einer Investitionssumme von über 50 Mio. Euro eine Spielzeugfabrik, die nach Firmenangaben wohl die modernste der Welt ist. Bei der Grundsteinlegung wurde sogar ein Bobby-Car eingemauert.

Geleitet wird das erfolgreiche Unternehmen, das seit 1962 unter dem Namen Big Spielwarenfabrik firmiert, immer noch von seinem Gründer Ernst A. Bettag. Zur Seite stehen ihm Michael Raum als technischer und Jürgen Schröpf als kaufmännischer Geschäftsführer. Für die Zukunft haben sie große Pläne: Der Umsatz soll innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppelt werden, wobei der Zuwachs vor allem aus dem Ausland kommen soll. Ob die Verwaltung, die sich momentan noch in Fürth befindet, auch nach Burghaslach umzieht, soll im Laufe dieses Jahres entschieden werden.

Den Firmennamen „Big“ wählte Ernst A. Bettag übrigens, weil er Groß-Spielzeug herstellt und man das englische Adjektiv als Firmennamen so prima in jeden Produktnamen integrieren kann: Big Bobby Car, Big Buffalo Truck, Big John Trailer usw. „Es ist gibt auch noch eine andere Erklärung“, fügt Big-Boss Bettag schmunzelnd hinzu. „Die drei Buchstaben stehen für Big ist gut, Bettag ist gut oder wie wir Franken sagen Blastik ist gut.“ cp.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2002, Seite 42

 
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