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Erneut Rekordergebnis verbucht

Die Datev eG, Nürnberg, kann im schwierigen Branchenumfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. „2001 war ein Jahr profitablen Wachstums, auf das wir stolz sind. Wir haben in allen Kennzahlen wieder zulegen können“, berichtete Vorstandsvorsitzender Dieter Kempf auf der Bilanzpressekonferenz des Software-Dienstleisters für die steuerberatenden Berufe. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder solle weiteres Wachstum sichern.
Der Umsatz stieg 2001 um knapp vier Prozent auf 548 Mio. Euro. Damit verzeichnete die Datev den höchsten Umsatzzuwachs seit 1994. Die Rechenzentrumsdienstleistungen erzielten einen Erlös von 253 Mio. Euro und trugen damit noch 46 Prozent zum Umsatz bei. Durch die anhaltend starke Nachfrage nach PC-Programmen nahmen die Softwareerlöse um zwölf Prozent zu. Noch stärker stiegen die Serviceerlöse, die um 20 Prozent zulegten. Im Rechenzentrum gingen dagegen die Erlöse geringer als erwartet um 16 Mio. Euro zurück. Im Vorjahr waren es noch 30 Mio. Euro, die durch zusätzliche Umsätze aus Software und Service kompensiert wurden.

Das operative Ergebnis des Geschäftsjahres 2001 betrug knapp 31 Mio. Euro und ist damit rund 30 Prozent besser als im Vorjahr. „Auf das Ergebnis sind wir besonders stolz, denn wir hatten einige Kostenblöcke wie die Euro-Einführung zu verkraften“, so Kempf. Die solide Eigenkapitalausstattung erlaubte eine fast vollständige Ausschüttung des Betriebsergebnisses als 
genossenschaftliche Rückvergütung an die Mitglieder – mit 30 Mio. Euro der zweithöchste Gesamtbetrag in der Unternehmensgeschichte.


Mitglieder und Mitarbeiter

Auch die Mitglieder- und Mitarbeiterzahlen stiegen weiter. Rund 38 700 (Vorjahr 38 200) Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte gehörten zum Jahresende der Genossenschaft an. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 170 Personen auf über 5 250. Die Investitionen lagen mit 51 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Größter Einzelposten mit einem Volumen von 19 Mio. Euro war die Fertigstellung eines Neubaus am Standort Datev IV in Nürnberg mit 500 Büroarbeitsplätzen.
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Datev auf Grund des bisherigen Geschäftsverlaufes wieder eine Umsatzsteigerung von über drei Prozent. Das erste Halbjahr 2002 schloss mit einen Umsatz von 285 Mio. Euro und einem Mitarbeiterstand von 5 350.


Digitale Signatur

Die Genossenschaft mit ihrem Trustcenter forciert weiter die digitale Signatur. „Allein die Infrastruktur eines Zertifizierungsdiensteanbieters reicht für den elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr nicht aus. Entscheidend sind die Einsatzfelder für die SmartCard. Nur wer eine ausreichende Zahl von praktischen Anwendungen dafür generiert, kann erfolgreich sein. Deshalb konzentrieren wir uns auch auf sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten“, erklärte Kempf. Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte hätten in ihren Arbeitsabläufen, wenn sie zunehmend elektronisch abgewickelt werden, Bedarf für eine elektronische Signatur. Auch deren Mandanten hat man im Blick, genauso wie Gerichte, Finanzämter und Versicherungen. Wenn mit dem Projekt „e-government“ auch die Behörden Verwaltungsvorgänge digitalisieren, sieht Kempf eine ideale Ergänzung. Allerdings beklagt er, dass die dortigen Qualitätsansprüche an die digitale Signatur bisher nicht einheitlich definiert sind.


Neue Geschäftsfelder

Das Beratungsgeschäft (Consulting) ist im Geschäftsjahr 2001 um 20 Prozent gewachsen. Highlight war ein in Kooperation mit der Bundessteuerberaterkammer entstandener „Unternehmens-Check“. Ein neues Serviceangebot der Datev ermöglicht die Verlagerung von Kanzleiserver, Software und Daten in das Rechenzentrum: Die Datev betreibt die Server ihrer Mitglieder, übernimmt die Datensicherung und sorgt zentral für ständig aktuelle und lauffähige Programme. Ein weiteres Geschäftsfeld erschließt sich die Datev durch die Umstellung der Kommunen von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung. So bucht beispielsweise Putzbrunn als erste Gemeinde in Bayern seit 2002 kaufmännisch. Der Gemeindehaushalt von Putzbrunn steht damit auf einer betriebswirtschaftlichen Basis: Mit der doppelten Buchführung, verknüpft mit einer Kosten- und Leistungsrechnung, lassen sich die Anforderungen an ein neues Kommunales Rechnungswesen erfüllen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2002, Seite 36

 
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