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Strategische Neuausrichtung

Die Landesgewerbeanstalt (LGA) Bayern, Nürnberg, sieht sich nach einem Jahr der Restrukturierung wieder spürbar im Aufwind. Das umgesetzte Konzept „Wir bauen die neue LGA“ trägt nach Ansicht des Direktoriums, das aus Prof. Dr. Reiner Gast, Hans-Hermann Ueffing und Peter Röckl besteht, mittlerweile erste Früchte. So habe sich das operative Betriebsergebnis zum 30. Juni 2002 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Obwohl der Umsatz mit 31 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau gehalten wurde, konnte das Betriebsergebnis um zwei Mio. Euro gesteigert werden. Damit sei die LGA ihrem Ziel, im Jahr 2003 schwarze Zahlen zu schreiben, ein großes Stück näher gekommen, so der Geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Reiner Gast.
Der Jahresabschluss 2001 weist trotz einer Steigerung der Gesamtleistung von fünf Prozent auf rund 65 Mio. Euro einen Jahresfehlbetrag von 20 Mio. Euro aus (Vorjahr: minus 17 Mio. Euro). Dieses Ergebnis wurde nach Angaben von Gast maßgeblich von Sonderbelastungen aus der laufenden Restrukturierung geprägt: Allein der Personalabbau habe Einmalbelastungen für Vorruhestand und Abfindungen in Höhe von sieben Mio. Euro verursacht, hinzu kamen Sonderabschreibungen für nicht mehr genutzte Labors und Baulichkeiten in Höhe von neun Mio. Euro und Rückstellungen für Beihilfen an Beamte über vier Mio. Euro. Ende 2001 beschäftigte die LGA noch 920 Mitarbeiter.

Beschäftigungspakt
Zufrieden zeigt sich das LGA-Direktorium mit der laufenden Restrukturierung. Die Phase des Kosteneinsparens sei mittlerweile mit der strategischen Neuausrichtung abgeschlossen. Planmäßig wurden im laufenden Jahr rund 160 Mitarbeiter sozialverträglich verabschiedet, wobei auf Grund von Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen lediglich 15 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden mussten. 25 Mitarbeiter fanden einen neuen Arbeitsplatz in Gesellschaften, die im Rahmen eines Management-Buy-Out (MBO) ausgegliedert wurden. Zur Sicherung der jetzt bestehenden 760 Arbeitsplätze haben sich Direktorium und Personalvertretung auf einen Beschäftigungspakt verständigt, der bis 31. Dezember 2003 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.

Sammlung Gewerbemuseum
Um die Eigenkapitalbasis zu stärken, hat die LGA die ihr gehörende Sammlung des Gewerbemuseums dem Freistaat Bayern zum Kauf angeboten. Die wertvolle Sammlung besteht aus 20 000 Exponaten und befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Nach dem Erwerb durch den Freistaat soll die Sammlung komplett am Standort Nürnberg erhalten bleiben.

Leistungsfähiger Dienstleister
Mit weiteren flankierenden Maßnahmen treibt die LGA ihre stärker wirtschaftliche Ausrichtung voran: Neben der Einführung einer leistungsorientierten Vergütung der Mitarbeiter wurde die Organisation vollständig auf Profit-Center umgestellt. Ein breites Programm für Nachwuchsführungskräfte, eine Verstärkung des Vertriebs und ein neues Marketingkonzept unterstützen die strategische Unternehmensplanung. Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, dass sich die LGA weiterhin zu einem modernen wirtschaftlichen Unternehmen entwickelt. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2002, Seite 44

 
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