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Umrüstung des Kraftwerks Sandreuth reduziert Kohlendioxid

Das Heizkraftwerk (HKW) Nürnberg Sandreuth wird von Kohlenfeuerung auf Erdgas umgestellt und mit einer Gas und Dampf (GuD)-Technologie ausgestattet. Die Modernisierung sieht vor, dass das Prinzip des bisherigen Heizkraftwerkes, die gleichzeitige Strom- und Wärmegewinnung, weiterhin bestehen bleibt. Das hat der Aufsichtsrat der N-Ergie AG beschlossen. Eine langfristige Sicherung der Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet Nürnberg wird durch den Einsatz der neuen GuD-Technik erreicht. Rund 25 Prozent der Nürnberger Bevölkerung werden derzeit über das 270 Kilometer lange N-Ergie-Fernwärmenetz mit Wärme versorgt.

Eine wichtige Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit dieser Umrüstung ist die Förderung des Umbaues über das KWK-Modernisierungsgesetz. Nach diesem Gesetz werden Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen bis 2010 gefördert, die vor 1990 in Betrieb gegángen und bis 2005 modernisiert worden sind. Die Nürnberger Anlage wird bundesweit eine der ersten von insgesamt 18 Anlagen sein, für die nach dem neuen Gesetz der Zuschussantrag gestellt wird. Nach dem derzeitigen Zeitplan erfolgt der Baubeginn im Mai 2002. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2005 vorgesehen. Zur Heizperiode 2005/2006 soll die neue GuD-Anlage Sandreuth den Dauerbetrieb aufgenommen haben.

Weitere wirtschaftliche Gründe für die Modernisierung des Heizkraftwerkes sind zum einen die höheren Erlöse durch die Verdoppelung der Stromerzeugung. Zum anderen verringert sich der Aufwand für Betrieb und Instandhaltung einer GuD-Anlage im Gegensatz zu einem kohlebetriebenen Kraftwerk. Der für einen Kohlebetrieb in Innenstadtlage notwendige, staubfreie Kohletransport und die staubfreie Lagerung entfallen bei der GuD-Technologie. Weiterhin ist in Kohlekraftwerken bei der Abgasreinigungstechnik bei Staubabscheidung, Entschwefelung, Entstickung das höchste Niveau in Europa einzuhalten und die Reststoff-entsorgung der Asche und Entschwefelungsprodukte (SAV-Produkt) ist ebenfalls kostenpflichtig zu entsorgen.

Das Investitionsvolumen für die Umrüstung beträgt rund 89 Mio. Euro. N-ergie Vorstandsmitglied Werner Juling betonte, dass die N-ergie Aktiengesellschaft mit der Modernisierung des HKW Sandreuth den Standort Sandreuth sichert, die Fernwärme-versorgung für rund 125 000 Nürnberger Bürger langfristig gewährleistet und einen aktiven Beitrag zum CO2-Minderungsprogramm der Stadt Nürnberg leiste: Pro Jahr würden rund 140 000 Tonnen Kohlendioxid und rund 200 Tonnen Schwefeldioxid weniger ausgestoßen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2002, Seite 41

 
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