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Deutsche Getränketechnik weltweit gefragt

Mit 1 470 Ausstellern aus 39 Ländern und 37 000 Fachbesuchern war die Brau Beviale 2002 im Nürnberger Messezentrum die wichtigste europäische Fachmesse für Produktion und Vermarktung von Getränken in diesem Jahr. Die Internationalität legte deutlich zu: 35 Prozent der Aussteller (2000: 33 Prozent) und rund ein Viertel der Besucher (2000: 20 Prozent) reisten aus dem Ausland an. 2002 verstärkte sich ein Trend, den die veranstaltende NürnbergMesse schon bei den vorangegangenen Messen beobachten konnte: Immer mehr Fachleute aus den Ländern Mittelost- und Osteuropas besuchen die Brau Beviale in Nürnberg, um sich hier über Rohstoffe, Technologien, Marketing und Logistik zu informieren.

Schwerpunkt des Angebots der Brau Beviale war die gesamte Technologie mit Maschinen und Anlagen für die Herstellung, Abfüllung und Verpackung von Getränken, die technische Ausstattung für Betrieb und Labor sowie energietechnische Anlagen. Neben Rohstoffen für die Getränkeproduktion wurden neue Konzepte und Ideen für Werbung und Absatzförderung präsentiert sowie Lösungen führender europäischer Hersteller von Nutzfahrzeugen für Getränketransport und -vertrieb.

Parallel zur Brau Beviale 2002 fand wiederum eine Fachbörse für alkoholische und alkoholfreie Getränke statt. Die Getfab präsentierte bisher Klassiker und Trendgetränke wie Biere, Wässer, Erfrischungsgetränke, Säfte, Nektare und sämtliche „Mixturen“ von der Schorle bis zu Gesundheits-, Fun- oder Energydrinks. Neu auf der Getfab 2002 waren Wein, Sekt und Spirituosen.

Die Nachfrage wächst spürbar
2001 gingen mehr als drei Viertel (78 Prozent) aller in Deutschland produzierten Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen ins Ausland. Russland katapultierte sich vergangenes Jahr mit einem Plus von fast 68 Prozent auf Platz vier der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Verpackungsmaschinen. Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, zum Messeverlauf: „Angesichts der konjunkturellen Lage kamen unsere Mitglieder mit gedämpften Erwartungen nach Nürnberg, wurden aber durchaus positiv überrascht. Alle Entscheider waren da. Mit Spannung erwarten unsere Firmen das Nachmessegeschäft.“

Der Konjunkturmotor der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen laufe rund, so der VDMA. Während der Maschinenbau insgesamt in den ersten fünf Monaten dieses Jahres einen Auftragsrückgang von zehn Prozent hinnehmen musste, konnte man sich hier über ein Plus von neun Prozent freuen. Überraschend sei der Zuwachs der Inlandsnachfrage von 39 Prozent bei Nahrungsmittelmaschinen. Rechtzeitig vor der Brau Beviale 2002 habe sich hier offensichtlich der Investitionsstau der letzten Jahre gelöst. Da sich auch die Auslandsnachfrage gut entwickelt, hoffen die weltweit führenden deutschen Hersteller wieder auf einen deutlichen Produktionszuwachs. Auch bei Verpackungsmaschinen „hat sich auf hohem Niveau eine Wachstumstendenz durchgesetzt“, so der VDMA.

650 Unternehmen sind in der deutschen Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen-Industrie tätig. Abgesehen von einigen Großunternehmen ist die Branche mittelständisch strukturiert und beschäftigt rund 56 900 Mitarbeiter, die im Jahr 2001 ein Produktionsvolumen von 7,3 Mrd. Euro (plus 4,5 Prozent) erzielten.

Internationale Getränkemärkte
Die Weltbiererzeugung stieg 2001 um gut zwei Prozent auf ca. 1,4 Mrd. Hektoliter. Mit rund 109 Mio. Hektolitern (minus 1,7 Prozent) liegt Deutschland nach den USA und China weltweit auf Platz drei der Brauernationen. Wie das Ifo-Institut München berichtet, ließ sich vergangenes Jahr jeder Deutsche im Durchschnitt 257 Liter Wässer, Erfrischungsgetränke bzw. Fruchtsäfte (plus ein Prozent) und 123 Liter Bier (minus 1,9 Prozent) schmecken. Die deutsche Getränkewirtschaft setzte 2001 insgesamt 22,2 Mrd. Euro um.

Die Brau Beviale 2003 findet vom 12. bis 14. November im Messezentrum Nürnberg statt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2002, Seite 47

 
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