„Locomotion“ macht Senioren unabhängig

Älteren und behinderten Menschen will das Projekt „Locomotion“ zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Ängste und Unsicherheit hindern Senioren, Menschen mit leichter Demenz und deren Angehörige oftmals an einer aktiven Teilnahme am sozialen Leben. Eine neue Technologie in Form eines intelligenten Ortungs- und Navigationssystems auf Mobiltelefonbasis soll diese Einschränkungen vermindern. Die Forschungsstelle FIM-NeuesLernen an der Universität Erlangen-Nürnberg und das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Nürnberg-Stadt, sind an der Entwicklung mit weltweit sieben weiteren Partnern beteiligt und werden ab Anfang Mai die ersten Tests mit der neuen Technologie durchführen.

„Locomotion“ (die Abkürzung steht für „location based mobile phones for applications for independent living of disabled und elderly citizens“) soll betroffenen Menschen helfen, den Alltag wieder weitgehend unabhängig zu gestalten und noch mobilen Senioren den Alltag erleichtern. Angeboten werden Dienstleistungen wie Standortbestimmung (Betroffene oder deren Pflegepersonal erhalten Auskunft über den aktuellen Aufenthaltsort), Wegbeschreibungen sowie Umgebungshilfen (Informationen über nächstgelegene Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, öffentliche WCs usw.).

An der Pilotphase im Ballungsgebiet Nürnberg mit den ersten Navigations- und Ortungstests nehmen 36 Testpersonen unterschiedlichen Mobilitätsgrades und Alters teil. Die eingesetzte Technologie wird dabei auf Genauigkeit und Funktion sowie auf die Anwendbarkeit für den betroffenen Personenkreis getestet. Bis zum zweiten Pilottest im Jahr 2004 werden Angebote und Technik weiter verbessert und schließlich in der täglichen Anwendung mit Senioren, deren Angehörigen und Pflegeinrichtungen erprobt.