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Gesundheitswesen ist bedeutender Wirtschaftsfaktor

Die Pflegebranche wird sich zu einem Wachstumsmarkt mit steigendem Bedarf an Personal, Dienstleistungen und technischen Hilfsgeräten entwickeln, prognostizieren Experten. Gleichzeit steckt sie in einer historischen Umstrukturierung. War Mitte der 90er Jahre noch jeder fünfte Deutsche über 60, wird diese Altersgruppe 2010 schon ein Viertel der Bevölkerung ausmachen.

Diese Entwicklung wird unterschiedliche Auswirkungen haben: Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt stark zu; das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schätzt, dass sie von heute zwei Mio. auf drei Mio. im Jahr 2020 ansteigt. Gleichzeitig besitzen Seniorenhaushalte schon jetzt fast ein Viertel des gesamten Geldvermögens und tätigen 20 Prozent des privaten Konsums.

Rund zwölf Prozent aller Berufstätigen in Deutschland arbeiten in mehr als 800 Berufen mit gesundheitlichem oder medizinischem Bezug. Mit fast vier Mio. Beschäftigten bilden Gesundheitswesen und Medizintechnik ein großes Kaufkraftpotenzial. Schon in der Alten- und Krankenpflege sind 1,2 Mio. Menschen tätig, fast ebenso viele Mitarbeiter sind jeweils in Praxen und Krankenhäusern beschäftigt; allein in den Kliniken wurde 2001 ein Umsatzvolumen von über 50 Mrd. Euro erzielt.

Die gestiegene Bedeutung von Gesundheit und Pflege als Wirtschaftsfaktor lässt sich auch im Messebereich ablesen. Zur ersten gemeinsamen Altenpflege/Healthcare im Nürnberger Messezentrum kamen rund 38 000 Fach- und Führungskräfte aus der ambulanten und stationären Alten- und Krankenpflege und über 800 Aussteller aus 15 Ländern. Die Zusammenlegung der beiden Messen sei die Antwort auf die zunehmende Vernetzung der Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen, so die Veranstalter Vincentz Verlag, Hannover, und NürnbergMesse, die die Altenpflege/Healthcare als europäische Leitmesse für die Alten- und Krankenpflege positionieren wollen. Die Palette der präsentierten Produkte und Dienstleistungen reichte von Pflege, Therapie, Küche und Hauswirtschaft bis hin zu Organisation und Verwaltung, Raumeinrichtung, Gebäudetechnik, Facility Management, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Aus- und Weiterbildung.

„Pflege im Dialog“ lautete das Motto des Fachkongresses Altenpflege mit dem zweiten Deutschen Pflegetag, der parallel zur Fachmesse stattfand. Rund 2 000 Teilnehmer informierten sich in insgesamt 76 Vorträgen über Themen aus Pflegepraxis, Betriebsorganisation und Management für den stationären und ambulanten Bereich. Rund 400 Teilnehmer, überwiegend aus dem Top-Klinik-Management, waren auf dem zweiten Kongress HealthUpdate, bei dem Zukunftsstrategien für den Klinik-Markt im Mittelpunkt standen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2003, Seite 14

 
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