Telefon: +49 911 1335-1335

Über 3 300 Arbeitsplätze in Mittelfranken

„Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken haben sich im Geschäftsjahr 2002 in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld gut behauptet“, so Dr. Sigurd Schacht, Präsident des Bezirksverbandes Mittelfranken im Genossenschaftsverband Bayern, bei der Vorlage der Bilanz in Nürnberg. Durch eine verbesserte Zinsspanne und einen konstanten Verwaltungsaufwand konnte das Betriebsergebnis um zehn Mio. auf über 70 Mio. Euro gesteigert werden. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme bedeutet dies einen Anstieg auf 0,76 Prozent nach 0,62 Prozent im Vorjahr.

Die Gesamtbilanzsumme der 41 selbstständigen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken sank um 0,3 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. Die bilanziellen Eigenmittel blieben mit 534 Mio. Euro konstant. Die Eigenkapitalquote von 5,7 Prozent bringe die Stabilität der Volksbanken und Raiffeisenbanken deutlich zum Ausdruck, betonte Schacht.

Überlegungen über einschneidende, strukturelle Veränderungen der gewachsenen deutschen Bankenlandschaft mit ihren Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken erteilte Schacht eine klare Absage. Gruppenübergreifende Fusionen würden in Mittelfranken nicht zur Diskussion stehen. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken hätten keinen Anlass, ihre Wettbewerbsvorteile wie Kundennähe, Flexibilität und Kompetenz im Finanzverbund durch sektorübergreifende Fusionen einzuschränken.

Allerdings stehen im laufenden Jahr voraussichtlich zwei bis drei Fusionen von Genossenschaftsbanken in Mittelfranken an. Als wichtigste Aufgaben neben dieser weiteren Strukturbereinigung nannte Schacht die Verstärkung der Vertriebsaktivitäten, die weitere Optimierung der Steuerungssysteme und die Minimierung der Risikokosten. Die Zahl der Bankstellen in Mittelfranken wurde 2002 um zehn auf jetzt 348 reduziert. Das bedeute jedoch keine Flucht aus der Fläche, geschlossen würden nur benachbarte Filialen, erklärte Schacht. Die Zahl der online geführten Konten stieg im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf über 20 000. Damit werden bereits über 70 000 Konten online geführt. Das sind fast 17 Prozent aller Girokonten bei den Genossenschaftsbanken.

Kundeneinlagen
Das Einlagengeschäft stand 2002 im Zeichen der Börsenbaisse und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Das betreute Kundenanlagevolumen, bestehend aus den bilanzwirksamen Kundengeldern und den an die Verbundpartner vermittelten Kundengeldern, ging um 1,7 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro zurück. Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Anleger führte zu einer Umschichtung der Bestände. Besonders gefragt waren festverzinsliche Wertpapiere und Immobilienfonds.

Gebremste Kreditnachfrage
Auch im Kreditgeschäft machte sich die schwache Konjunktur und die Verunsicherung von Privat- und Firmenkunden bemerkbar. Die bilanzwirksamen Kundenforderungen gingen um 0,7 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro zurück. Vor allem die ungünstigen Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft, die von den Volksbanken und Raiffeisenbanken besonders stark finanziert wird, hätten zu einer geringeren Kreditnachfrage geführt, so Schacht.

Konstante Mitarbeiterzahl
Die mittelfränkischen Genossenschaftsbanken beschäftigten zum Jahresende 2002
3 370 Mitarbeiter, darunter 670 Teilzeit-Arbeitskräfte. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken tragen wesentlich zur Stabilität der Wirtschaftkraft im ländlichen Raum und zur Sicherung der Arbeitsplätze in Mittelfranken bei“, so Schacht. Trotz der geplanten Fusionen werde es keinen Mitarbeiterabbau geben. Auch weiterhin wollen die Genossenschaftsbanken „kräftig ausbilden“. 2002 wurden 297 Auszubildende beschäftigt, neun mehr als im Vorjahr. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2003, Seite 54

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick