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Vom Agrarhandel zum Logistik-Dienstleister

Eine wechselvolle Geschichte hat die 1884 gegründete Firma Gressel Spedition + Logistik mit Sitz in Neustadt a. d. Aisch hinter sich: Johann Gressel begann mit einem Colonialwarenladen für Zigarren, Zigaretten und Tabakwaren. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wandelte sich die Firma mehr und mehr zum reinen Agrarhandel, der hauptsächlich auf den Feldern Lagerei, Getreideumschlag, Dünger und Futtermittel tätig war.

Mitte der 80er Jahre stieg das Familienunternehmen in das Transportgeschäft ein. 1990 schließlich wurde der Agrarbereich aufgegeben und die Spedition gegründet. Seit diesem entscheidenden Jahr der Firmenentwicklung hat sich Gressel im schwierigen Transportmarkt stetig weiter entwickelt: Fünf Mitarbeiter und zwei Lkw standen am Anfang der Spedition, heute legen 27 mit Biodiesel betriebene Lastwagen rund zweieinhalb Mio. Autobahn-Kilometer pro Jahr zurück. Die Zahl der Mitarbeiter stieg bis 2002 auf 30.

Inzwischen sind schon 45 Mitarbeiter für Gressel tätig. Der Vergrößerung der Belegschaft erklärt sich vor allem durch die Übernahme des Geländes der ehemaligen Optima Haustüren GmbH in Neustadt: Dort stehen – zusätzlich zu den 1990 im Gewerbegebiet Kleinerlbach erbauten Gebäuden – Hallen mit einer Fläche von rund 3 000 Quadratmetern zur Verfügung, die das Unternehmen für Einlagerung und Umschlag benötigt. Durch die deutlich vergrößerte Lagerkapazität wird es nach Aussage von Geschäftsführer Emil Gressel nun auch möglich, den Kundenunternehmen im Zuge eines Outsourcing verstärkt Logistik-Dienstleistungen anzubieten.

In den vergangenen zwölf Jahren hatte die Spedition bereits 3,5 Mio. Euro in Gebäude und Fahrzeuge investiert, durch die aktuelle Erweiterung kamen weitere 1,5 Mio. Euro hinzu. Das Investitionsprogramm ist nach Unternehmensangaben wichtig, um die Entwicklung zum Logistikunternehmen voranzutreiben und um im schwierigen Transportmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Emil Gressel, der sich mit seiner Spedition auf Nischen (z.B. Lebensmittel- und Getränkelogistik, Sondertransporte mit mitgeführtem Stapler, Kühltransporte sowie überbreite Transporte) konzentriert, sieht angesichts der stetigen Kostensteigerungen (v.a. Mineralölsteuer und Lkw-Maut) sowie durch die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa weitere Belastungen auf die deutschen Anbieter zukommen. Darauf habe man sich durch eine zukunftsweisende Unternehmenspolitik einzustellen. Auch eine klar geregelte Nachfolge sieht Gressel als entscheidend für die Zukunftssicherung: Tochter Barbara Gressel und deren Ehemann Holger sind schon seit längerem im Unternehmen aktiv und werden die Geschäftsführung übernehmen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2003, Seite 49

 
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