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Wachstum im Exportgeschäft

Im Jahr ihres 100-jährigen Firmenjubiläums erzielte die Diehl-Gruppe, Nürnberg, einen Umsatz von 1,43 Mrd. Euro und damit 2,4 Prozent weniger als im Jahr 2001. Der Rückgang sei ausschließlich auf den Abgang der FFG Flensburger Fahrzeuggesellschaft aus dem Konsolidierungskreis sowie auf einen preis- und dollarkursbedingt niedrigeren Metallwertanteil zurückzuführen, wie Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Thomas Diehl auf der Bilanzpressekonferenz erklärte. Durch die erzielten Produktivitätszuwächse konnte im Geschäftsjahr 2002 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr von 60 auf 65 Mio. Euro verbessert werden.

Das Auslandsgeschäft gewinnt für Diehl zunehmend an Bedeutung, die Exportquote ist auf 47 Prozent gestiegen. Das Unternehmen konnte im Zivilgeschäft auf den Auslandsmärkten ein „erfreuliches Plus“ erzielen. Auch die Teilkonzerne Metall und Controls sollen künftig einen wachsenden Anteil ihrer Wertschöpfung außerhalb Europas erbringen. Im Wehrtechnikgeschäft, das 37,6 Prozent zum Umsatz beigetragen hat, habe sich der Teilkonzern VA Systeme bereits seit vielen Jahren mit seiner Politik der europäischen und transatlantischen Kooperationen auf die neuen politischen Herausforderungen eingestellt, so Diehl.

VA Systeme mit den Geschäftsfeldern Verteidigungssysteme, Avionik und Fahrzeugsysteme konnte 2002 ein Wachstum von über zehn Prozent auf 662 Mio. Euro verzeichnen. Von Bedeutung war u. a. die erfolgreiche Akquisition von Aufträgen für das Großraumflugzeug Airbus A 380. Der Umsatz des Teilkonzerns Controls stieg um 2,1 Prozent auf 228 Mio. Euro, wozu vor allem die Verbesserung der Kostenstruktur mit eigener Fertigung in China und den USA beigetragen hat. Der Teilkonzern Metall musste u.a. im Geschäftsfeld Walzfabrikate durch den Wegfall der Bandfertigung für die Herstellung von Euro-Münzen ein Minus von über sieben Prozent auf 421 Mio. Euro hinnehmen.

Die Diehl-Gruppe beschäftigte zum Jahresende 2002 weltweit 9 827 Mitarbeiter, 701 weniger als im Vorjahr. Während die Mitarbeiterzahl am Standort Nürnberg um 71 auf 954 anstieg, ging sie in Röthenbach/Pegnitz um 161 auf 2 019 zurück. 2002 wurden insgesamt 377 Auszubildende in rund 30 Berufen ausgebildet.

Im Jahr 2002 investierte Diehl insgesamt 68 Mio. Euro (Vorjahr 63 Mio. Euro), die u.a. in den Aufbau der Elektronikfertigung für Diehl Controls in China flossen. Die Investitionsbereitschaft des Unternehmens sei Spiegelbild der zunehmenden Internationalisierung, erklärte Thomas Diehl. Man müsse in der Lage sein, die Kunden vor Ort bedienen zu können. Nur so sei es möglich, die internationale Kostenführerschaft abzusichern und weiter auszubauen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen bei 161 Mio. Euro (Vorjahr 165 Mio. Euro). Hier lag der Schwerpunkt wiederum im technologieintensiven Teilkonzern VA Systeme.

Die Diehl-Gruppe erwartet im laufenden Geschäftsjahr auf ihren angestammten Geschäftsfeldern ein nur geringfügiges Wachstum, da in absehbarer Zeit noch nicht mit einer durchgreifenden Verbesserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage gerechnet werden könne. Allerdings werde die Einbeziehung der Hydrometer-Gruppe den ausgewiesenen Umsatz deutlich erhöhen, voraussichtlich auf 1,6 Mrd. Euro. Die Hydrometer GmbH, Ansbach – bisher im privaten Firmenkreis der Familie Diehl geführt – bildet mit ihren Tochtergesellschaften in Frankreich, Polen, Österreich, Ungarn und Brasilien einen internationalen Verbund, der mit etwa 900 Mitarbeitern jährlich mehr als drei Mio. Wasser- und Wärmezähler mit einem Umsatzwert von 100 Mio. Euro produziert.

Dank der guten internationalen Positionierung und seiner weiter verbesserten Wettbewerbsfähigkeit sieht sich der Metallbereich in einer Warteposition, um bei wieder anziehender Konjunktur in überproportionalem Maße zu partizipieren, so Vorstandsvorsitzender Diehl. Auch der Teilkonzern Controls rechnet mit belebenden Impulsen in erster Linie auf dem US-amerikanischen und auf dem chinesischen Markt.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2003, Seite 30

 
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