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60 Mio. Euro für den Ausbau des Güterverkehrszentrums

Mit einem ehrgeizigen Investitionsprogramm will das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg seine Position als wichtigstes Güterverkehrs- und Logistikzentrum in Süddeutschland ausbauen und sich insbesondere auf den absehbaren Zuwachs im Containerumschlag und beim Güteraustausch mit Süd(ost)europa vorbereiten. Nach Angaben von Geschäftsführer Harald Leupold hat das Ausbauprogramm einen Umfang von über 60 Mio. Euro.

Mehr als 28 Mio. Euro wird die Hafen Nürnberg-Roth GmbH für den Bau der Umschlagsanlage im kombinierten Ladungsverkehr (Schiene – Straße – Wasser) aufwenden. Mit dem ersten Bauabschnitt wird bereits Mitte dieses Jahres begonnen, parallel zu dem Terminal mit zunächst drei Ladegleisen zu je 700 Meter wird das dritte Hafenbecken ausgebaut. Die Fertigstellung dieser ersten Ausbaustufe ist für 2005 vorgesehen.

In der zweite Baustufe wird die DB Netz AG ab 2005 ihren derzeitigen Container-Bahnhof in der Austraße in das Güterverkehrszentrum verlegen. Der Baubeginn für das Vorhaben, das auf eine Investitionssumme von 25 bis 30 Mio. Euro veranschlagt wird, ist laut Deutscher Bahn im Jahr 2005, ab 2007 soll dann auf weiteren vier Ladegleisen der Güterumschlag beginnen. Insgesamt können dann nach Fertigstellung der beiden Projekte bis zu 300 000 Container pro Jahr umgeschlagen werden, derzeit sind es rund 90 000 jährlich.

Weitere Projekte sind die Modernisierung des Hafenbahnhofs für rund eine Mio. Euro sowie die Verlegung des Nürnberger Zollamtes mit über 60 Mitarbeitern in das GVZ (Investition von sechs Mio. Euro). Hinzu kommen Einzelprojekte wie der Bau eines Autohofes sowie die Verbesserung der Anbindung des Hafengebietes mit Straße und Schiene.

Derzeit sind 260 Unternehmen mit rund 5 300 Mitarbeitern im Hafengebiet tätig. Durch die anstehenden Investitionsprojekte sind nach Worten Leupolds weitere Unternehmen auf das GVZ aufmerksam geworden, die teilweise schon konkret über Investitionen nachdenken.

Im Geschäftsjahr 2003 hat die Hafen Nürnberg-Roth GmbH einen Güterumschlag von 9,2 Mio. Tonnen verzeichnet und damit die Rekordergebnisse der beiden Vorjahre wieder erreicht. Allerdings sei die Entwicklung in den einzelnen Verkehrsträgern sehr unterschiedlich ausgefallen, so Leupold. Während die Binnenschifffahrt auf Grund des heißen Sommers (Folgen waren u.a. zu niedrige Pegelstände und Einbußen beim Transport von landwirtschaftlichen Gütern) einen Rückgang um ein Sechstel auf 500 000 Tonnen hinnehmen musste, hat sich der Bahnverkehr gegen den Trend sehr positiv entwickelt. Hier stieg der Umschlag um rund zehn Prozent auf 1,7 Mio. Tonnen. Das Plus sei vor allem auf den kombinierten Verkehr zurückzuführen: So bringen tägliche Züge Exportgüter aus Nordbayern zu den Seehäfen Hamburg und Bremen. Ausbauen will Leupold die regelmäßigen Verkehre zwischen Nürnberg und den Logistikzentren Rotterdam, Graz und Koper (Slowenien). Für das Geschäftsjahr 2004 rechnet Leupold mit einem verhaltenen Wachstum auf einen Gesamtgüterumschlag von rund 9,4 Mio. Tonnen.

bec.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2004, Seite 37

 
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