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Flughafen und Konjunktur

Die Entwicklung des Nürnberger Flugshafens sowie die aktuelle wirtschaftliche Lage in Mittelfranken waren die beiden Hauptthemen der Sitzung der IHK-Vollversammlung im Februar.

Mit beeindruckenden Zahlen zur Internationalität konnte Karl-Heinz Krüger, Geschäftsführer der Flughafen Nürnberg GmbH, aufwarten: 80 Prozent aller Passagiere von Nürnberg fliegen internationale Routen, allein im Linienverkehr gibt es täglich 23 Nonstop-Flüge in die europäischen Metropolen. Insofern sei der Begriff Regionalflughafen irreführend und werde im Außenauftritt durch den Begriff „Nuremberg International Airport“ sowie im Inland durch „International Airport Nürnberg“ ersetzt. „Nürnberg International Airport“ zu ersetzen. Dieses wurde von der Vollversammlung ausdrücklich begrüßt. In seiner Bilanz für das operative Geschäft 2003 konnte Krüger von einem Anstieg auf 3,3 Mio. Fluggäste verweisen, davon 1,9 Mio. Passagiere aus dem Touristikbereich (plus 4,1 Prozent) und die leicht rückläufige Zahl von 1,4 Mio. Linienfliegern - ein „exzellentes Ergebnis“ angesichts der durch Irak-Krieg, Lungenkrankheit SARS und „unsinnige Ferienregelungen“ geprägten Rahmenbedingungen. Krüger verwies ferner auf die 3 800 Beschäftigten am Flughafen, der damit einen wichtigen Standortfaktor darstelle sowie für die Ansiedlung neuer Betriebe große Bedeutung habe. Der Nürnberg International Airport sei ein wesentliches Element auf dem Weg zur Metropolregion. Ferner erneuerte Krüger seine Forderung nach einer Verbesserung der straßenseitigen Anbindung des Flughafens.

Konjunkturaussichten
IHK-Vizepräsident und GfK-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Wübbenhorst berichtete über die Verbraucherstimmung, die aktuell durch Zurückhaltung, Verunsicherung und pessimistische Erwartungen geprägt sei. Daher stehe die Einschätzung der Bürger derzeit klar im Widerspruch zum Optimismus der Unternehmer und der Finanzanalysten. Bei den Bürgern hätten sich die in der zweiten Hälfte des Jahres 2003 aufgekommenen Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung wieder verflüchtigt. Auch die Einkommenserwartung befinde sich erneut auf Talfahrt und die Anschaffungsneigung sei weiterhin ein „Kellerkind“. Alle Einzelindikatoren der Verbraucherstimmung zusammengenommen, habe sich das Konsumklima im Februar 2004 gegenüber Januar leicht abgeschwächt. Damit sei der Anstieg des Konsumklimas, wie er seit Mitte Mai letzten Jahres zu verzeichnen war, zumindest vorerst zum Stillstand gekommen. Angesichts der möglichen wirtschaftlichen Erholung in Deutschland bleibe jedoch zu hoffen, dass der Konjunkturoptimismus der Wirtschaft auch auf die Verbraucher überspringen kann.

Die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage für Mittelfranken erläuterte IHK-Volkswirtschaftsreferent Dr. Udo Raab. Positive Signale seien vor allem aus der Industrie und den Außenhandelsbereichen zu vermelden. Die Vollversammlungsmitglieder Max Fischer (Immobilienwirtschaft), Dietrich Kappler und Dieter Streng (Bauwirtschaft), Thomas Scheuerle (Großhandel) sowie Dr. Bernd Rödl (Steuer-, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung) bestätigten und ergänzten mit Beispielen aus ihren jeweiligen Branchen das Gesamtbild.

AkA und IHK-Beitragsordnung
Einen Informationsbericht über die Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (AkA) gab deren Geschäftsführer Dr. Norbert Müller. Er verwies dabei auf die Zuständigkeit für die meisten IHK-Bezirke in Deutschland sowie die notwendigen Abstimmungs- und Qualitätssicherungsprozesse bei der Erstellung der Prüfungsaufgaben.

Außerdem fasste die Vollversammlung eine Reihe von formellen Beschlüssen zur Durchführung der IHK-Wahlen im laufenden Jahr sowie einige im Zuge der Reformgesetze der Agenda 2010 notwendig gewordenen Änderungen der Beitragsordnung und der Haushaltssatzung, vor allem im Hinblick auf die Beitragsbefreiung für Unternehmensgründer in den ersten vier Jahren in abgestufter Form.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2004, Seite 40

 
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