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Innovationen sorgen für gute Stimmung

Die Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg 2004 erzielte einen neuen Besucher-Rekord: Die Zahl der Fachhändler und Einkäufer aus 108 Ländern nahm um fünf Prozent auf über 78 000 zu. Im ausgebuchten Nürnberger Messegelände präsentierten über 2 700 Aussteller aus 65 Ländern ihre Produkte und rund 60 000 Neuheiten. Der Anteil der ausländischen Fachbesucher blieb mit 48 Prozent stabil, der deutsche Fachhandelsanteil konnte stabilisiert werden.

Die Steigerung des internationalen Ausstelleranteils auf 62 Prozent (2003: 60), die Rekordbeteiligung des größten Produktionslandes China und die Zunahme der US-Aussteller zeige die wachsende internationale Bedeutung der Messe, erklärte Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG, in seiner Messebilanz. Eine steigende Nachfrage aus den osteuropäischen Beitrittsländern sei ebenfalls festzustellen. Die „Unverzichtbarkeit“ der Messe für die Spielwarenindustrie schlage sich auch in der Wiederbeteiligungsquote nieder. So gaben rund 98 Prozent an, dass sie an der Spielwarenmesse Nürnberg 2005 erneut teilnehmen werden. Die Neuheiten-Offensive mit der Prämierung des „InnovationAward“, der kompakte Überblick über Neuheiten im „InnovationCenter“ und der „InnovationGuide“ sei „außerordentlich gut“ angekommen, so Kick.

„Die Spielwarenmesse hat die Stimmung der Branche ins Positive gedreht“, sagte Dr. Volker Schmid, Geschäftsführer Deutscher Verband der Spielwaren-Industrie. Verantwortlich dafür sind seiner Meinung nach zwei Faktoren: Die Besucher waren deutlich zuversichtlicher als vor einem Jahr und die Spielwarenmesse eG hat die Innovationskraft der Spielwarenbranche richtig inszeniert. „Die Spielwarenmesse 2004 hat ein deutliches Signal für die erwartete Trendwende der Spielwarenbranche gesetzt“, betonte Schmid. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld werde jedoch nur eine Steigerung im einstelligen Bereich erlauben. Zum positiven Bild passe, dass der Facheinzelhandel, mit einem Anteil von 33 Prozent nach wie vor der wichtigste Partner der mittelständisch geprägten Spielwarenindustrie, gut gerüstet in das Jahr 2004 gehe. Otto E. Umbach, Geschäftsführer des Fachhandelseinzelverbandes idee + spiel, zeigte sich ebenfalls begeistert über „viele interessante Neuheiten mit gutem Verkaufspotenzial“. „Wenn die Geschäfte so gut werden wie die Stimmung auf der Messe, gibt es ein gutes Jahr 2004“, so Umbach.

Neuheiten bringen Umsatz
Laut einer Untersuchung der Intelect Eurotoys Marktforschung, Nürnberg, wurden im Jahr 2003 in Deutschland 35 Prozent des Gesamtumsatzes von traditionellen Spielwaren mit Neuheiten erzielt, 22 Prozent Umsatzanteil entfielen auf Spielwaren, die im Jahr zuvor eingeführt wurden. Dies bedeutet, dass 57 Prozent des Spielwarenumsatzes mit Produkten erzielt wurden, die weniger als zwei Jahre auf dem Markt sind. Als „Klassiker“ bezeichnet Eurotoys Produkte, die mehr als vier Jahre unverändert auf dem Markt sind – diese erreichten einen Umsatzanteil von 25 Prozent am gesamten Markt für traditionelle Spielwaren in Höhe von 2,4 Mrd. Euro.

Spielwaren-Einzelhandel
Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), Köln, rechnet nach einer Befragung für 2003 bei allen Vertriebswegen mit einem Umsatzergebnis von etwa 3,2 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen. Dieses Ergebnis entspreche in etwa dem Umsatz von 2002. Diese Stabilisierung wäre nach Ansicht des BVS unter den gegebenen Rahmenbedingungen als großer Erfolg zu werten.

Die Umsatzentwicklung im Spielwarenmarkt stellt sich nach Einschätzung des BVS in den letzten Jahren zweigeteilt dar: Während für klassische Spielwaren innerhalb von sechs Jahren ein Umsatzrückgang um fünf Prozent auf 2,4 Mrd. Euro zu verzeichnen war, konnte der Umsatz bei Computer- und Videospielen im gleichen Zeitraum um mehr als das Doppelte auf 800 Mio. Euro gesteigert werden. In der deutschen Spielwarenindustrie sind nach Angaben des BVS über 13 000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die bedeutendsten Absatzländer für die deutschen Exporte sind nach wie vor die Länder der Europäischen Union, allen voran Großbritannien mit 20 Prozent Anteil an den Gesamtexporten, gefolgt von Frankreich mit 17 Prozent und Österreich mit rund neun Prozent. Wichtigster außereuropäischer Absatzmarkt für die deutsche Spielwarenindustrie bleiben die USA mit einem Anteil von knapp fünf Prozent an den Spielwarengesamtexporten. Über die Hälfte aller importierten Spielwaren kommt inzwischen aus China.

Die nächste Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg findet vom 10. bis 15. Februar 2005 statt.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2004, Seite 60

 
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