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Notfall-Medizin: Defibrillatoren in der Praxis


Das Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) und der Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente (LEB) der Universität Erlangen-Nürnberg haben zwei Defibrillatoren angeschafft, mit denen die Erstversorgung bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand auch durch nichtmedizinisches Personal durchgeführt werden kann. Eine besonders bedrohliche Situation ist bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand gegeben, der plötzlich und unabhängig von Alter oder Tätigkeit auftreten kann. Hier spielt der Zeitfaktor eine zentrale Rolle. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ist sofortiges Handeln der durch regelmäßiges Training ausgebildeten Ersthelfer am IISB und LEB entscheidend für die Überlebenschancen. Nach hervorragenden Erfahrungen, z.B. in den USA, mit so genannten automatisierten externen Defibrillatoren wurden nun auch für IISB und LEB zwei solche Geräte angeschafft. Diese zeichnen sich durch extrem einfache Bedienung aus und geben dem Ersthelfer nach dem Einschalten akustisch genaue Anweisungen. Die Automatik ermittelt elektronisch, ob beim Patienten Herzkammerflimmern vorliegt und damit eine Defibrillation per Elektroschock vorgenommen werden kann. Ist dies nicht der Fall, ist das Auslösen der Defibrillation nicht möglich und damit eine Fehlbedienung durch den Ersthelfer ausgeschlossen.

Auch im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wurde vor kurzem ein Defibrillator angeschafft. Dr. Jochen Hahn, 1. Vorsitzender des Vereins der Notärzte am Rettungshubschrauber Nürnberg e.V., überreichte das Gerät dem Leiter des Doku-Zentrums, Hans-Christian Täubrich. Der Notärzte-Verein organisiert den ärztlichen Dienst auf dem Rettungshubschrauber „Christoph 27“ am Standort Nürnberg und klärt die Bevölkerung über Erste Hilfe und über die Möglichkeiten der Luftrettung auf. Der Verein fördert jedes Jahr ein regionales und ein überregionales Projekt.

Wenn der Gast einen Herzanfall erleidet, ist dies ein Albtraum für jeden Hotelier und schnelle Hilfe ist gefragt. Deshalb hat sich das Tagungshotel Schindlerhof in Nürnberg Boxdorf als nach eigenen Angaben eines der ersten Hotels mit einem Defibrillator ausstatten lassen. Der so genannte halbautomatische Defibrillator ist an einer zentralen Stelle im Hotel angebracht, öffentlich zugänglich und kann auch von einem Laien bedient werden. Ein Stromstoß des Defibrillator führt zu einer Wiederbelebung des Infarktpatienten. In einer vierstündigen Schulung wird den Mitarbeitern des Hotels vermittelt, wie sie die Wiederbelebungsmaßnahme mit dem Defibrillator durchführen müssen. Zum Einsatz kommen hierbei Puppen, die eine realistische Simulation der Notfallsituation ermöglichen und die die Anwendung des Gerätes veranschaulichen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2004, Seite 52

 
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