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Steigende Nachfrage nach Schutzschaltern

Die Zeichen beim Altdorfer Familienunternehmen E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH stehen in diesem Jahr auf weiterem Wachstum. „Die Lage in Deutschland ist längst nicht so schlecht, wie man immer liest“, erklärte Geschäftsführer Carl Horst Poensgen. Im ersten Quartal 2004 legte das Geschäft mit Geräteschutzschaltern, Sensorikprodukten und Systemlösungen in den verschiedensten Industriebranchen um 14 Prozent zu. „Wir hoffen, dass das kein Strohfeuer ist.“

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr kam der Erfolg bislang nicht aus dem Inlandsgeschäft, sondern aus dem Export insbesondere in die USA und in das europäischen Ausland. Aber auch in Fernost ist die Nachfrage so gut, dass möglicherweise noch in diesem Jahr ein Büro in China eröffnet werden soll. Außerdem sollte die Hannover Messe Industrie, die schon 2003 für gute Kontakte und Geschäfte sorgte, auch heuer dazu beitragen, ein Umsatzplus von rund 14 Prozent für das Gesamtjahr zu erreichen.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um vier auf 56 Mio. Euro. Motor der Entwicklung war eine leicht anziehende Nachfrage in nahezu allen Produktgruppen und Geschäftsbereichen – etwa Telekommunikation sowie Verkehrs- und Medizintechnik. In der Region Asien-Pazifik stieg der Umsatz am stärksten, gefolgt von Deutschland und dem restlichen Europa. Der Auslandsanteil am Umsatz erhöhte sich auf 55 Prozent.

Zwar wurde das interne Planungsziel von rund 60 Mio. Euro Umsatz knapp verfehlt. Trotzdem gebe es keinen Grund zu Klage, zumal das negative Ergebnis nachhaltig reduziert werden konnte. Die Entwicklung zeige, „dass wir mit unseren Anstrengungen auf dem richtigen Weg sind und unsere gesamte Organisation zukunftsorientiert und effizient ausrichten konnten“, ergänzten die beiden Geschäftsleitungskollegen Horst Ellenberger und William F. Sell. „Die Talsohle scheint hinter uns zu liegen.“

Nach einem Gewinneinbruch im Jahr 2002 konnte der Verlust 2003 minimiert werden. Für das laufende Jahr strebt das Geschäftsführertrio wieder schwarze Zahlen an. Als Belastung für das Ergebnis wirkten sich zuletzt auch die Rückstellungen für die Altersteilzeit aus, die rund 20 ältere Mitarbeiter nach der alten Gesetzeslage noch im vergangenen Jahr beantragten. Im vergangenen Jahr legte die Zahl der Beschäftigten am Stammsitz in Altdorf und der Fertigung im oberpfälzischen Hohenfels leicht auf 853 Mitarbeiter zu. Die Zahl der Forscher und Entwickler in der Zentrale blieb mit knapp 80 konstant. Darüber hinaus wird auch in Indonesien und in Tunesien produziert. Insgesamt stehen weltweit rund 1 300 Personen auf der Lohn- und Gehaltsliste, die E-T-A ist über eigene Gesellschaften oder Partner in 50 Ländern rund um den Globus vertreten.

Täglich werden rund 56 000 Schutzschalter, die elektrische oder elektronische Systeme vor Überstrom und Kurzschluss schützen, gefertigt; diese Produkte finden sich in Haushaltsgeräten genauso wieder, wie in Nutzfahrzeugen oder im Airbus. Erfolgsgeheimnis des – nach eigenen Angaben Weltmarktführers im Gesamtbereich Geräteschutzschalter – ist laut Poensgen die persönliche Nähe des Mittelständlers zu seinen Kunden, hohe Qualität und Service sowie die verkürzte Lieferzeit. Durch die „Fertigungssegmentierung“, eine Neuorganisation in der Herstellung, wurden die Lieferzeiten um rund ein Drittel auf drei bis vier Wochen verkürzt. Da bei einer tatsächlichen Variantenzahl von rund 300 000 Stück nichts auf Lager produziert werde, habe man sich so einen deutlichen Wettbewerbsvorteil etwa gegenüber der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost erarbeitet.

tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2004, Seite 52

 
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