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Großinvestition in umweltfreundliche Mehrwegsysteme

Die Nummer eins unter Bayerns Brunnenbetrieben, die Franken Brunnen GmbH & Co. KG, hat 50 Mio. Euro in fünf neue PET-Mehrweganlagen an den Standorten Neustadt/Aisch, Bad Windsheim, Oberselters und Eilenburg investiert. Allein 30 Mio. Euro kostete die Anlage, die Bayerns Umweltminister Dr. Werner Schnappauf bei seinem Besuch am Stammsitz des Unternehmens in Neustadt/Aisch per Knopfdruck offiziell in Betrieb setzte. Die neue PET-Anlage hat eine Kapazität von bis zu 30 000 Flaschenfüllungen in der Stunde.

1924 wurde Franken Brunnen als Familienunternehmen gegründet und gilt heute als der sechstgrößte unter den rund 200 Brunnenbetrieben in Deutschland. Der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, Norbert Machauer, begründete die jetzt erfolgte Großinvestition mit der „außerordentlichen Entwicklung“, die der Absatz von Mineralwasser und Schorlen im Jahr 2003 genommen habe. Danach legte Franken Brunnen mit 27 Prozent weit über dem Branchendurchschnitt zu und kam damit auf ein Gesamtabfüllvolumen von 6,3 Mio. Hektoliter und einen Umsatz von 125 Mio. Euro. Dieses Rekordergebnis und die Notwendigkeit, künftige Engpässe in der Produktion zu vermeiden, habe das Unternehmen bewogen, den zweistelligen Millionen-Betrag in die neuen Mehrweg-Abfüllanlagen zu investieren.

100 neue Arbeitsplätze
Auf der neuen PET-Anlage in Neustadt/Aisch werden in erster Linie Ein-Liter-Mehrwegprodukte von Franken Brunnen wie Mineralwasser und Süßgetränke abgefüllt. Beschäftigt sind im Unternehmen insgesamt derzeit 700 Mitarbeiter, allein im Geschäftsjahr 2003 wurden 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Eine Entscheidungshilfe für die großen Investitionen sei das in Deutschland eingeführte Zwangspfand auf Einweggetränkeverpackungen gewesen, erklärte Generalbevollmächtigter Machauer. „Das Zwangspfand hat gewirkt und sich als legales Stück Strukturpolitik erwiesen.“ Ohne dieses Pfand wären Zehntausende von Arbeitsplätzen vor allem in mittelständischen Unternehmen gefährdet gewesen. An die Adresse von Bayerns Umweltminister Schnappauf sagte Machauer, das wirksame Zwangspfand dürfe nicht in Frage gestellt werden. „Wir sehen, dass das Zwangspfand die erwarteten Effekte erzielt hat“, gab Schnappauf die Position der bayerischen Staatsregierung wider. Der Anteil von Mehrweg bei Getränken sei seit Einführung des Zwangspfandes auf über 60 Prozent gestiegen. Bayern wolle auch beim Pfand bleiben, aber der Freistaat schlage ein Pfandvereinfachungsmodell vor, wonach generell auf alle Massengetränke im Einwegsystem mit Ausnahme von Fruchtsäften ein Pfand erhoben werden sollte. Damit würden immerhin 90 Prozent aller Getränke auf dem Markt erfasst.

ubr.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 42

 
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