Telefon: +49 911 1335-1335

Serviceleistungen haben Wachstumspotenzial

Die Dorfner Gruppe, Nürnberg, konnte ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 119 Mio. Euro steigern. Damit erzielte der Nürnberger Gebäudedienstleister ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter blieb 2003 mit über 6 700 (auf Vollzeit umgerechnet 3 000) auf hohem Niveau konstant, 38 junge Leute werden ausgebildet. Über 90 Prozent der Lohnsumme entstanden dabei in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Damit liegt das Nürnberger Traditionsunternehmen nach eigenen Angaben weit über dem Branchendurchschnitt.

Peter Reichel, Gesamtgeschäftsführer des Unternehmens, zeigt sich mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden: „Wir haben unsere guten Zahlen aus dem letzten Jahr erneut leicht steigern können. Angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation können wir mit diesem Ergebnis sehr gut leben und in neue Mitarbeiter, Produkte und Märkte investieren.“ Dorfner liege mit einem Marktanteil von vier Prozent in der Branche auf Platz elf in Deutschland.

Der Geschäftsbereich Gebäudereinigung, mit 5 950 Beschäftigten nach wie vor Hauptumsatzträger der Gruppe, verzeichnete einen geringfügigen Umsatzrückgang um ein Prozent auf 88 Mio. Euro. Ursache hierfür sind, so Volker Panier, Geschäftsführer der Dorfner Gruppe, die erheblichen Sparmaßnahmen bei vielen Kunden. Allerdings konnten diese durch ein umfangreiches Neugeschäft weitgehend kompensiert werden. Der Anteil der Gebäudereinigung am Gesamtumsatz lag zum Abschluss des Geschäftsjahres bei 69 Prozent.

„Erfreulich“ entwickelte sich der Geschäftsbereich Catering mit 370 Beschäftigten im vergangenen Jahr. Hier verzeichnete die Dorfner Gruppe ein Umsatzwachstum von zwölf Prozent auf 19 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Damit ist der Anteil dieses Tätigkeitsfeldes am Gruppenumsatz auf 16 Prozent gestiegen. Das Wachstum entstand insbesondere durch Neuaufträge im Reha- und Krankenhaussektor.

Das größte Wachstum innerhalb der Gruppe realisierte mit einer Umsatzsteigerung um 18 Prozent auf sechs Mio. Euro der Bereich Allgemeine Serviceleistungen, in dem knapp 400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Das Angebotsspektrum reicht hier unter anderem vom Gebäudemanagement über Hausmeister-, Winter- und Transportdienste sowie Mülltrennung bis zu Hilfstätigkeiten in der Produktionslogistik. Gemeinsam mit dem Geschäftsfeld Catering bietet dieser Bereich nach Einschätzung der Unternehmensführung in Zukunft die größten Wachstumspotenziale.

Der Bereich Werbemittel (DGD Werbeartikel GmbH) gewann 2003 mehrere Preise für Produktinnovationen und zählt sich im Sektor Mini-Trucks zu den Marktführern in Deutschland. Rund 60 Mio. dieser Modelllastwagen wurden bisher von DGD-Kunden als Beigaben zu Getränkekästen ausgegeben. Für 2004 wird auch in diesem Geschäftsfeld ein weiteres Wachstum erwartet.

Im Auslandsgeschäft ist es 2003 gelungen, die Tochtergesellschaft der Dorfner Gruppe in Österreich aus der Verlustzone zu führen und ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Gleichzeitig seien durch Umstrukturierungsmaßnahmen die Weichen für ein nachhaltiges Wachstum gestellt worden. Die Dorfner Gruppe sieht in Österreich große Umsatzpotenziale durch Outsourcing.

Was die weitere Entwicklung betrifft, ist man bei der Dorfner Gruppe verhalten optimistisch. Abzuwarten bleibt, so Peter Reichel, wie sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln. So gilt seit April 2004 ein neuer, bundesweiter Tarifvertrag im Gebäudereiniger-Handwerk. Dieser Vertrag hat zu einer Senkung der Tariflöhne und damit zu Einkommenseinbußen für die Arbeitnehmer geführt. Positiv bewertet Peter Reichel, dass Wettbewerbsverzerrungen durch Lohndumping damit der Nährboden entzogen und weiteres Outsourcing begünstigt werde.

Ein entscheidender Faktor wird nach Einschätzung von Volker Panier auch 2004 die Steuerpolitik sein. Wie bereits in den letzten Jahren plant die Dorfner Gruppe für dieses Jahr gemeinsam mit Krankenhäusern weitere Service-Gesellschaften zu gründen. Durch eine günstige steuerliche Konstellation können Krankenhäuser auf diesem Weg die Mehrwertsteuer sparen und Kosten senken. Dorfner übernimmt in dieser Unternehmensstruktur das Management der Service-Gesellschaften. Durch spezielles Know-how und die breite Dienstleistungspalette verspricht sich die Dorfner Gruppe Wettbewerbsvorteile in diesem Marktsegment.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 58

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick