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IHK mit vollem Einsatz

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken sieht den Abschluss des „Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ als einen Sieg der Vernunft. „Die auf Initiative des DIHK und der Wirtschaftsverbände zustande gekommene Entscheidung, die wir von Anfang an nachdrücklich unterstützt haben, ist wegweisend“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Riesterer, der an der außerordentlichen DIHK-Vollversammlung Mitte Juni in Berlin teilgenommen hatte.

Unmittelbar nach Abschluss des Paktes hat die Nürnberger IHK eine „Sonderarbeitsgruppe Ausbildungspakt“ gebildet, die inzwischen einen Masterplan mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen für die Wirtschaftsregion Nürnberg erarbeitet hat und mit den anderen Partnern abstimmt. Der Masterplan umfasst 20 Punkte. So sollen zur Steigerung der Ausbildungsleistung zwei zusätzliche IHK-Ausbildungsberater eingesetzt sowie bestehende Ausbildungsplatzinitiativen verstärkt werden, insbesondere über die Aktivsenioren, die Wirtschaftsjunioren, die Arbeitskreise Schule/ Wirtschaft und den Ausbildungsring ausländischer Unternehmen. Weiterhin sind speziell für das so genannte Ziel 2-Gebiet (Nürnberger Süden und Teile Fürths) Fördermaßnahmen aus dem Programm der Bayerischen Staatsregierung „Fit for work“ vorgesehen (siehe Meldung Seite 22).

Die IHK wird bei der Umsetzung des Paktes eng mit den Agenturen für Arbeit Nürnberg, Ansbach und Weißenburg und den regionalen Verbänden zusammenarbeiten. Neuland betritt die IHK mit einem Förderangebot für Hauptschüler unter dem Titel „Fit für Quali“, das vor allem bei schwächeren Schülern in den Fächern Deutsch und Mathematik zum Erreichen des Qualifizierenden Hauptschulabschlusses beitragen soll.

IHK-Präsident Hans-Peter Schmidt betonte die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Berufsausbildung, die letztlich auch der Integration und dem sozialen Frieden diene. An die Unternehmen appellierte er in einem Rundbrief, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Ausbildungs- und Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen. „Wir als IHK verstehen den Pakt nicht als abstraktes Versprechen, sondern wollen regional eine große konkrete Kraftanstrengung vollbringen“, so Schmidt.

Die IHK werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um den regionalen Beitrag zu den jährlich 30 000 neu zu schaffenden Ausbildungsplätzen und 25 000 Einstiegsqualifizierungen zu leisten. Nach dem internen Schlüssel der IHK-Organisation entfallen auf die IHK Nürnberg für Mittelfranken jeweils rund 300 neue Ausbildungsplätze sowie Einstiegsqualifizierungen im Sinne des Ausbildungspaktes.

Starke Verluste an Ausbildungsplätzen gab es seit fünf Jahren vor allem bei den Handwerksberufen. Aber auch die IHK-Berufe waren deutschlandweit leicht rückläufig (minus sieben Prozent seit 1999). Anders in Mittelfranken, wo es gelungen ist, die Ausbildungsplätze in den IHK-Berufen auf dem hohen Niveau der letzten Jahre zu halten.

Dieses gute Ergebnis wird auch für das laufende Jahr angestrebt. Die aktuell vorliegenden Zahlen stimmen optimistisch, dass dieses Ziel erreicht wird: Die Zahl der neu abgeschlossenen Berufsausbildungsverhältnisse stieg bis zum 30. Juni 2004 um 2,1 Prozent auf 3 949 gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2004, Seite 24

 
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