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Nürnberg als bedeutender Standort

Die Go! General Overnight Service (Deutschland) GmbH ist ein Zusammenschluss mittelständischer Kurierdienstleister mit 15 Gesellschaftern in Deutschland, der vor 20 Jahren begründet wurde. Das Express- und Kuriernetzwerk beschäftigt insgesamt mehr als 600 Angestellte und 3 000 Kuriere in über 60 Stationen deutschlandweit und betreut 70 000 Kunden. Weltweit arbeitet Go! mit über 200 Partnerstationen zusammen. Im Gegensatz zu Franchisesystemen arbeite das Netz kooperativ unter Berücksichtigung größerer wie kleinerer Partner und sei heute Marktführer unter den Mittelständlern des Kurier-Express-Paket-Segments (KEP), so eine Firmenmitteilung. Der Dachverband mit Sitz in Bonn fungiert als Service-Zentrale für alle Stationen.

Eines der größeren Gesellschafterunternehmen ist die Station Nürnberg mit ihren zehn Niederlassungen (u.a. in Bayreuth, Hof, Ingolstadt, Regensburg und Würzburg), Inhaber und Gründer Claus Wensauer ist seit 1985 – also fast seit dem Start des Overnight-Systems – Teil des Go!-Netzwerks, das damals noch unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft der Kurierdienste“ (ADK) firmierte und erst wenige Gesellschafter hatte. Heute beschäftigt Wensauer allein in Nürnberg 32 Mitarbeiter, davon drei Auszubildende. 75 Kurierfahrer sorgen für die tägliche Abholung und Zustellung von über 1 500 Sendungen in Nürnberg und Umgebung. Großen Wert legt Wensauer auf die Ausbildung von Kommunikations-Kaufleuten, 18 Lehrlinge haben im Lauf der Jahre eine Ausbildung durchlaufen. „In diesem Jahr verzeichnen wir sagenhafte Umsatzzuwächse von über 60 Prozent. Ähnliches Wachstum erzielen auch die meisten Niederlassungen“, freut sich Wensauer.

Wensauer hatte als 21-Jähriger mit zwei Angestellten und drei Kurieren sein Express-Unternehmen „Die Boten“ gestartet. Damals überwogen Direktfahrten, der Overnight-Versand war noch unbekannt. Die Erschließung des Marktes für diese Dienstleistung sei wirkliche Pionierarbeit gewesen, weil Mitte der 80er Jahre bei den Unternehmen noch kaum Bedarf für Expresssendungen war und der längerfristige Postversand als normal gesehen worden sei.

Mittlerweile hat sich eine breite Produktpalette herausgebildet, wobei laut Wensauer der Trend zum umfassenden Logistik-Prozess und zu Mehrwertdiensten gehe (z. B. der Submissionsservice, der die stellvertretende Teilnahme etwa an öffentlichen Architekturausschreibungen in entfernt liegenden Städten ermöglicht, oder der Konfektionierungsservice für Sendungen im Außenlager Fürth-Bislohe).

Noch ein großes Wachstumspotenzial sieht man bei Go! im internationalen Geschäft, insbesondere in Europa. Eine eigene Luftlinie verkehrt bereits seit über einem Jahr täglich zwischen Kassel und London und befördert alle internationalen Sendungen aus dem Go!-Netz. Darüber werden viele Destinationen nicht angrenzender Länder ab der Drehscheibe London/Heathrow per Express erreicht. Vor kurzem ist Go! zudem in den Briefmarkt für nicht termingebundene Geschäftspost eingestiegen. Auch speziell für Nürnberg rechnet sich Wensauer weiter gute Geschäftschancen aus, wozu nicht zuletzt die verkehrsgünstige Lage und die gesunde wirtschaftliche Struktur beitrügen. Schon jetzt betreut das Nürnberger Gesellschafter-Unternehmen 2 000 mittelfränkische Kunden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2004, Seite 36

 
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