Telefon: +49 911 1335-1335

Hard- und Softwarebereinigung spart Kosten und Ressourcen

Konsolidierungsvorhaben stehen derzeit bei den Unternehmensleitungen hoch im Kurs, versprechen sie doch spürbare Kostenreduzierungen. Die zu Grunde liegende Überlegung ist einfach: Weniger Soft- und Hardware verursacht auch weniger Betriebs-, Wartungs- und Anpassungskosten.

Fast in allen Unternehmen wurde über die Jahre eine unübersichtliche Fülle von Anwendungsprogrammen verschiedener Hersteller angeschafft oder selbst erstellt. Oder es wurden verschiedene Projekte angegangen, die später aus Kosten- oder Marktgründen wieder eingestellt wurden. Deshalb gibt es Software-Komponenten, die nicht genutzt werden oder die sich eigentlich erübrigen. Dass schlafende Software-Ressourcen aber dennoch laufende Kosten verursachen, ist vielen IT-Verantwortlichen nicht bewusst. Kenner der Materie schätzen das Potenzial für Kosteneinsparungen auf 20 bis 30 Prozent der IT-Gesamtkosten, und zwar unabhängig von der Unternehmensgröße. Was liegt also näher, als die IT-Landschaft von solchen Komponenten zu bereinigen?

Wie so oft stellen sich die Fragen erst bei näherem Hinsehen. Die Ansatzpunkte sind vielfältig und reichen von einer bloßen Bestandsaufnahme von Hard- und Software inklusive Lizenzen und Verträgen über Migrationen bis hin zu organisatorischen Umstellungen (im Sinn von Business Process Reengineering). Dazu kommt, dass die verschiedenen Ansatzpunkte in wechselseitiger Abhängigkeit stehen: Mit dem Wegfall eines Programms werden beispielsweise auch die zugehörigen Kontrolldateien überflüssig und können gelöscht oder archiviert werden. Erst in Kombination verschiedener Maßnahmen ergibt sich aber die gewünschte Kostensenkung.

Weil Software-Komponenten, die nicht mehr vorhanden sind, auch nicht abbrechen können, ergibt sich als erfreulicher Nebeneffekt eine Entlastung des IT-Personals vom lästigen Tagesgeschäft. So können Freiräume für Neuentwicklungen geschaffen werden. Ähnliches gilt, wenn Altsoftware durch moderne Lösungen ersetzt wird: Vormalige Ressourcen-Restriktionen fallen weg, der Weg zu mehr Klarheit ist geebnet.

Welche Vorgehensweise im jeweiligen Unternehmen die beste ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Für IT-Konsolidierungsprojekte gibt es kein Patentrezept. Die Projektstruktur hängt ab vom Budget, der genauen IT-Landschaft und schließlich auch von den Wünschen der Endanwender.

Wer Träger von Konsolidierungsvorhaben sein sollte – die interne Belegschaft oder ein externes Software-Haus – muss sorgfältig geprüft werden. Die interne Lösung hat den Vorteil, dass in der Stammbelegschaft das größere Wissen über den Ressourcenbestand vorhanden ist. Für die Übertragung der Aufgaben an ein externes Softwarehaus wiederum spricht, dass intern abgewickelte Konsolidierungsprojekte oft nur zäh und halbherzig vorwärts kommen, weil das Stammpersonal erfahrungsgemäß nur ungern Abschied von lieb gewordenen Systemen nimmt oder lieber an Neuentwicklungen arbeitet, anstelle sich mit Altanwendungen herumzuschlagen.

Andreas Schettler, schettler@schettler-consulting.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 33

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick