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Lückenlose Sicherheitsnetze für die Industrie

Die Planer von Maschinen sind verpflichtet, Mensch und Umwelt vor Gefährdungen zu schützen. Schon bei der Konstruktion müssen sie Funktionsfehler ausschließen. Damit dies lückenlos gelingt, wurden standardisierte Lösungen – so genannte integrierte Sicherheitskonzepte (Safety Integrated) - entwickelt. Die heutige moderne Automatisierungslandschaft erfordert, dass sich Sicherheitssysteme und –produkte nahtlos in die Steuerungstechnik und in die Anwendungen integrieren.

Jede Branche und jedes Land schreibt unterschiedlich hohe Sicherheitsstandards vor. Nötig sind aber auf jeden Fall abgestufte Konzepte und intelligente Produkte, die sich an alle Anforderungen anpassen lassen. Wichtige Elemente in der Sicherheitskette der Industrieautomatisierung sind flexibel einsetzbare, berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen. Das sind beispielsweise Laserscanner, Lichtvorhänge, Lichtschranken und Schaltleisten, die dazu dienen, den Zugang zu Gefahrenbereichen zu sichern.

Fehlersichere Steuerungen überwachen sich selbstständig, erkennen eigenständig Fehler und gehen unmittelbar in einer gefährlichen Situation in einen sicheren Zustand über. So werden beispielsweise Maschinen komplett abgeschaltet, bewegte Lasten werden gestoppt, Pressen wiederum fahren in ihre Ausgangsstellung zurück. Andere Sicherungen sind so genannte „Not-Aus'-Schaltungen, Schutztür-Überwachungen oder gesicherte Steuerungen von Pressen, Werkzeugmaschinen oder Stanzen, die ebenfalls ein Höchstmaß an Sicherheit garantieren. Wie bei allen Komponenten einer lückenlosen Systemtechnik, die alle Stufen von der Sensorik über die Auswerteeinrichtungen bis zum sicheren Stillsetzen der Maschinen umfasst, gelten auch bei diesen Niederspannungsschaltgeräten kompromisslos hohe Qualitätsansprüche.

Oft reicht es nicht, den Zugang zu Gefahrenbereichen durch bauliche Schutzeinrichtungen zu verhindern. Sobald manuelle Eingriffe im Gefahrenbereich von Maschinen vorgenommen werden müssen, sind zusätzliche Sicherheitsfunktionen erforderlich. Die klassische Sicherheitslösung ist das Stillsetzen der Maschine durch einfaches Trennen des Antriebs vom Netz in Verbindung mit mechanischen Vorrichtungen. Diese Lösung erfordert aber einen hohen Verdrahtungs-, Schaltungs- und Überwachungsaufwand. Moderne Konzepte integrieren die Sicherheitstechnik deshalb in den Antrieb und erlauben damit komfortable und flexible Sicherheitsfunktionen, vereinfachen Sicherheitskonzepte und sorgen für höhere Zuverlässigkeit bei schnellerer Reaktionszeit. Das gilt aber nicht nur für die Sicherheitsebene allein, sondern bezieht auch die Standardkomponenten einer Anlage mit ihren Programmier- und Projektierwerkzeugen mit ein. Für die Maschinensicherheit der Fertigungsindustrie gilt ebenso wie für Bereiche mit Explosionsgefährdung, dass die Integration von Standard- und Sicherheitskomponenten in die Leitsysteme von größter Bedeutung ist. Nur so werden die Verarbeitung großer Datenmengen, die durch das Zusammenspiel vieler Sicherheitskomponenten entstehen (z.B. Sensoren sowie Aktoren wie Antriebe oder Ventile), und die Übersichtlichkeit umfangreicher Diagnosedaten gewährleistet.

Safety Integrated-Konzepte sind also ein wichtiger Baustein in der Welt umfassender Automation, sie sorgen gleichzeitig für mehr Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Sicherheit.

Manfred Rödel, manfred.roedel@siemens.com
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 23

 
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